Coswig. Im Weingut Schuh in Coswig-Sörnewitz hat der zweite Auszubildende in der Geschichte des Familienbetriebs seine Lehre erfolgreich beendet. Paul Neuke aus Dresden hat seine Prüfungen als Jahrgangsbester in Sachsen mit der Note 1,3 abgeschlossen. "Wir sind stolz auf die Leistungen von Paul und darauf, dass auch unser zweiter Azubi wieder Spitze war", sagt Katharina Schuh, Mitinhaberin und Marketingchefin. Vor zwei Jahren hat im Weingut Schuh mit Julian Beckmann bereits der erste Auszubildende seine Lehre als Jahrgangsbester in Sachsen abgeschlossen.

Paul Neuke und Julian Beckmann werden in diesem Herbst ein Studium an der renommierten Hochschule Geisenheim im Rheingau beginnen. "Wenngleich die beiden Winzer natürlich in unserem Betrieb fehlen werden, so ist es unser erklärtes Ziel, jungen Leuten einen optimalen Start ins Winzerleben und dabei auch stets Weiterbildung zu ermöglichen", betont Matthias Schuh, Weinbauchef und Mitinhaber. Schließlich hilft jeder Blick über den Horizont hinaus auch der Entwicklung im sächsischen Anbaugebiet.

Ein Winzer lernt nie aus

Dass der zweite Auszubildende in der Unternehmensgeschichte erneut Jahrgangsbester in Sachsen sei, verstehen die Geschwister Schuh als Beweis dafür, dass sie mit ihrem Familienbetrieb auf dem richtigen Weg seien. Auszubildende sehen sie nicht als billige Arbeitskräfte, sondern vom ersten Tag an als vollwertige Mitarbeiter im Team, die sich auch mit ihren Ideen einbringen sollen. Wichtig sei den beiden Unternehmern auch, dass ihr Winzernachwuchs neben der rein fachlichen Ausbildung auch frühzeitig mit Kunden in Kontakt komme und dabei erfahre, was diese vom Weingut Schuh und seinen Weinen erwarte.

Paul Neuke ist auf Umwegen zum Winzerberuf gekommen. "Ursprünglich wollte ich Brauer werden, habe dann aber ein Studium der Werkstoffwissenschaften und -technologie in Freiberg begonnen", sagt er. Durch Zufall, Neugier und über ein kurzes Praktikum ist er schließlich im Weingut Schuh gelandet. "Ich habe die Entscheidung nie bereut. Die kollegiale Atmosphäre im Familienbetrieb, die frühe Verantwortung, die Förderung der Selbstständigkeit und das breite Aufgabenspektrum waren optimal für meine Ausbildung."