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Radeburg: Flohmarkt und Kultur-Neustart

Am Sonnabend bringen gleich zwei Aktionen Leben in die Innenstadt. Dabei geht es nicht nur um Spaß und Unterhaltung.

Von Sven Görner
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Am Sonnabend dreht sich auf dem Markt der Zille-Stadt einmal nicht alles um die Qualität des neu verlegten Pflasters. Im Mittelpunkt stehen Radeburger Vereine.
Am Sonnabend dreht sich auf dem Markt der Zille-Stadt einmal nicht alles um die Qualität des neu verlegten Pflasters. Im Mittelpunkt stehen Radeburger Vereine. © Arvid Müller

Radeburg. Die Radeburger Karnevalisten hatten noch Glück. Ende Februar konnten sie ihre beiden Zeltpartys auf dem Markt feiern und auch der Umzug fand statt. Wenig später kam dann das Coronavirus. Und mit ihm all die bisher nicht gekannten Einschränkungen, die das öffentliche Leben stilllegten. Betroffen davon waren in Radeburg nicht nur Gewerbetreibende, sondern auch die Vereine.

Nach und nach ist inzwischen wieder einiges möglich. Auch die Jugendclubs sind offen. Allerdings nur für die Mitglieder. Veranstaltungen können dort auch weiterhin nicht stattfinden. Womit es auch keine Einnahmen gibt. „Ausgaben, beispielsweise für Miete oder Betriebskosten, laufen aber die ganze Zeit weiter“, sagt Streetworker Marcus Boros von der mobilen Jugendsozialarbeit Morast.

Er und Jon Thomas hatten daher eine Idee. Am Sonnabend von 14 bis 20 Uhr soll es auf dem Radeburger Markt einen kulturellen Neustart geben. Beteiligt daran sind unter anderem die Zappelbude, der Jugendclub Berbisdorf, der TSV 1862 Radeburg und der noch junge Verein Kult-Impuls Radeburg, den Jon Thomas im vergangenen Herbst mit ein paar anderen Radeburgern gegründet hat.

Auf einer Bühne auf dem Markt sollen Musiker aus der Region auftreten. „Das Programm steht noch nicht ganz“, sagt der 24-Jährige. Aber wer selbst einen künstlerischen Beitrag beisteuern möchte, kann sich gern mit ihm in Verbindung setzen.Eine Tafel soll Vereinen die Möglichkeit geben, sich vorzustellen, aber auch ihre aktuelle Situation zu schildern. „Wir wollen mit der Veranstaltung dazu beitragen, die Vereine wieder in die Öffentlichkeit zu bringen“, sagt Marcus Boros. Zur Unterstützung der Finanzierung der Veranstaltung hat er Geld aus dem Projekt „Demokratie leben“ organisiert. „Der Nachmittag soll aber auf keinen Fall eine Jammerveranstaltung werden“, ergänzt Jon Thomas. Vielmehr gehe es darum, positive Impulse zu geben und darum, wie es jetzt weitergehen kann.

Die Einnahmen aus den verkauften Speisen und Getränken sollen den beteiligten Vereinen helfen. Ein Novum ist dabei sicherlich, dass der Einkauf der Waren zentral organisiert wird und auch die Einnahmen in eine gemeinsame Kasse kommen, aus der dann alle den gleichen Anteil erhalten.

Offizieller Veranstaltungsort wird der innere Marktbereich sein, der durch die Poller und zusätzliche Absperrungen begrenzt ist. Und auf den auch nur eine begrenzte Anzahl Besucher dürfen. „Wir bitten alle Besucher, sich an die Regeln zu halten“, sagt der 24-Jährige. „Sonst wird es so etwas vorerst nicht wieder geben.“

Marcus Boros hofft ebenfalls darauf, dass das Konzept aufgeht. Denn dann könnte der „Culture Restart“ in Radeburg gewissermaßen als Blaupause auch für andere Orte dienen. Aus Moritzburg und Niederau sei bereits Interesse signalisiert worden.

Und Jon Thomas hat mit seinem Verein Kult-Impuls schon Ideen für weitere Veranstaltungen, die möglichst Radeburger vieler Altersgruppen ansprechen sollen.

Vor dem Programm am Nachmittag wird auf dem Markt, der Großenhainer und der Meißner Straße aber zunächst die zweite Auflage des Radeburger Stadtflohmarkts stattfinden. Unterstützung bekommt Organisatorin Karina Jentzsch dabei diesmal von Stefan Graf vom Ideenwerk Radeburg und Petra Seel vom Kosmetikstudio Pretty Women. Radeburger, die am Samstag, 9 bis 14 Uhr, mittrödeln wollen, können sich dort noch melden. „Angeboten werden kann alles, was Keller, Wohnung und Dachboden hergeben“, sagt Karina Jentzsch. Gedacht ist der Markt nicht zuletzt auch als Werbeaktion für die Läden.

Wer sich noch am „Culture Restart“ beteiligen will, kann sich unter [email protected] melden.

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