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Raststätte mit Fotomotiv

Der Muldentalradweg wechselt die Seiten. Auf ein paar hundert Metern führt er nun am anderen Muldenufer entlang. Dafür gibt‘s mehr als einen triftigen Grund.

Von Heike Heisig
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Karin und Manfred Wittig aus Freiberg wandern oft durchs Muldental. Die neue Möglichkeit zur Rast in Leisnig-Fischendorf haben sie schon entdeckt.
Karin und Manfred Wittig aus Freiberg wandern oft durchs Muldental. Die neue Möglichkeit zur Rast in Leisnig-Fischendorf haben sie schon entdeckt. © Lutz Weidler

Leisnig. Wer aus verschiedenen Richtungen auf Leisnig zufährt, wandert oder radelt, der wird an nahezu jedem Tag von einem herrlichen Blick auf die Burg Mildenstein begrüßt. Den können Touristen jetzt länger genießen – gemütlich im Sitzen und unter einem schützenden Dach.

Das ist Jörg Bretschneider zu verdanken. Er hat, wie von Bürgermeister Tobias Goth (CDU) angekündigt, eine überdachte Holzsitzgruppe für alle aufstellen lassen, die sich eine Pause gönnen wollen. Bretschneider ist Tourismusanbieter. Er organisiert Schlauchboot- und Radtouren in Leisnig und Umgebung, ist aber auch am Störmthaler See mit Angeboten präsent.

Mit der neuen Raststätte will er den Wanderer und Radfahrern entgegenkommen, die auf dem Muldenradweg oder einem Wanderweg Leisnigs unterwegs sind und sich einen Platz wünschen, an dem sie ihren Proviant auspacken, vernünftig essen und die Landschaft genießen können. „So einen geschützten Platz gabt es meines Wissens auf etwa 20 Kilometern zwischen Westewitz und kurz vorm Bahnhof Tanndorf bisher nicht“, sagt Jörg Bretschneider. Das hätten auch seine Kunden bedauert. Deshalb habe er sich zu dieser Investition entschlossen.

Die Sitzgruppe steht in Fischendorf zwischen dem Parkplatz neben der ehemaligen Obstweinschänke und der Fußgängerbrücke Fischendorf-Tragnitz. Dort haben die Rastenden einen wirklich tollen Blick auf die mehr als 1000-jährige Burg Mildenstein und damit Grund genug, noch ein paar Minuten länger zu verweilen.

Fertig ist der Rastplatz noch nicht. Die Kommune hat zugesagt, an der benachbarten Grünfläche die alten Betonpfosten, an denen früher wohl Zaunfelder befestigt waren, wegzunehmen. Ein Papierkorb, eine Wander- beziehungsweise Übersichtskarte und eine Tafel mit den Unterstützern sollen die Ausstattung an dieser Stelle komplettieren. An der Umsetzung der Idee haben sich nach den Worten Bretschneiders unter anderem diejenigen beteiligt, die im Wasserschloss Podelwitz, im Jagdschloss Kössern sowie in der Muldentalklause die Wünsche von Tagestouristen und Einheimischen erfüllen.

Wann genau der Platz komplett sein wird, sei schlecht abzuschätzen. „Wir alle haben gerade Hochsaison, und auch bei der Kommune liegt viel Arbeit an, sodass diese Aufgabe nicht oben auf unserer Liste steht“, gab der Dienstleister zu.

Letztlich muss noch die Ausschilderung des Mulderadweges geändert werden. Der kommt aus Richtung Klosterbuch über die Muldenwiese in Fischendorf an. Bislang wird er unterhalb des Felsmassivs der Burg weitergeleitet. Das heißt, die Radler hatten kaum Gelegenheit, einen Blick auf das Schloss zu werfen. Künftig werden sie auf der anderen Muldenseite, über die Fußgängerbrücke und die Bahnquerung zurück auf den Radweg in Tragnitz geleitet.