Zeithain/Gröditz. Der Ort für Zeithains diesjährige Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag ist gut ausgewählt. Sie findet am Sonntag, 13. November, ab 14 Uhr auf dem Kirchfriedhof in Lorenzkirch statt. Dort gibt es ein Massengrab für die Opfer der letzten Kriegstage. In dem Grab sind sowohl deutsche Zivilisten und Soldaten als auch sowjetische Zwangsarbeiter beerdigt.

Ein großer Stein erinnert an die Flüchtlingskatastrophe vom 22. April 1945. Damals standen Tausende Menschen auf den Elbwiesen von Lorenzkirch, um über eine Behelfsbrücke auf die andere Flussseite zu gelangen. Als die Rote Armee immer näher kam, sprengte die deutsche Wehrmacht die hölzerne Überfahrt. Hunderte Flüchtlinge, die sich noch auf der Brücke befanden, starben.

Mit dem Massengrab in Lorenzkirch soll in diesem Jahr eine häufig übersehene Kriegsgräberstätte auf dem Gebiet der Gemeinde Zeithain in den Vordergrund gerückt werden, teilt die hiesige Gemeindeverwaltung mit. Sie lädt zusammen mit der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain, deren Förderverein und der Reservistenkameradschaft Riesa zu der Gedenkfeier ein.

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Zudem beteiligen sich Pfarrer Martin Scheiter und der Posaunenchor der Kirchgemeinde Zeithain sowie Schüler der Oberschule Am Sportzentrum Riesa an der Ausgestaltung der Feierstunde.

Die Gedenkrede hält Jens Baumann, sächsischer Beauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler und Mitglied des Landesvorstands Sachsen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Auch der Meißner Landrat und frühere Bürgermeister von Zeithain, Ralf Hänsel (CDU), hat sich angekündigt.

Auch die Stadt Gröditz plant Gedenkfeiern am Volkstrauertag. Am Sonntag um 10 Uhr sollen Kranzniederlegungen in Gröditz am zentralen Denkmalsplatz auf der Hauptstraße und anschließend um 10.30 Uhr an der Kirche in Nieska stattfinden. (SZ)