Riesa. Die Kundin von Simone Bieder ist interessiert. Lichtermeile – klingt interessant. Die Dame, die gerade Nachtwäsche im Geschäft „Calotta Dessous“ erstanden hat, nimmt den Flyer jedenfalls gern mit.

Am Freitag, 2. Dezember, ist es so weit: Das „Meilenjahr“ am Riesaer Boulevard geht zu Ende. Nach Laufmeile, Auto-, Cocktail-, Ehrenamts- und Tanzmeile setzt die Lichtermeile den Schlusspunkt unter eine ganz Reihe von Veranstaltungen zur Belebung der Hauptstraße.

Simone Bieder hofft, dass die Lichtermeile an die Cocktailmeile vom Sommer anknüpfen kann. Richtig viel los sei da gewesen, denkt sie gern zurück. Das Wetter habe gepasst, die Menschen seien gern über den Boulevard entlanggeschlendert – und seien auch in die Geschäfte gegangen.

Bewusst keine alkoholischen Getränke

Anders als bei der Cocktailmeile werden die Händler diesmal bewusst keine alkoholischen Getränke ausschenken. Denn am Freitag startet in Riesa auch die Klosterweihnacht. Den dortigen Ständen will man kein Geschäft wegnehmen.

Gleichwohl hoffen die Hauptstraßen-Händler, dass die Weihnachtsmarkt-Besucher den Hin- oder Rückweg über den Boulevard nehmen und einen Blick in die Geschäfte werfen, um sich Anregungen beispielsweise für Weihnachtspräsente zu holen. In einen Verkauf müsse das am Freitag nicht zwangsläufig münden. „Wir wollen die Leute animieren, wieder mal die Hauptstraße zu besuchen“, sagt Simone Bieder. Denn auch wenn sich die Zahl der Geschäfte ausgedünnt habe: „Viele sind noch da, und das mit Herzblut!“

Hauswände werden illuminiert

Um zu zeigen, dass man da ist und sich Reinschauen lohnt, haben sich die Händler diesmal auch etwas Neues ausgedacht: Ihre Vereinigung WIR (Werbegemeinschaft Innenstadt Riesa) hat Strahler angeschafft, mit denen Hauswände illuminiert werden sollen. Zusammen mit Kerzen, Lichtbäumchen und beleuchteten Kübelpflanzen soll sich die Hauptstraße in ein anheimelndes kleines Lichtermeer verwandeln.

Simone Bieder freut sich auf den Abend – bei dem es letztlich auch um noch mehr gehe als den Innenstadthandel: „Ich finde es wichtig, dass die Leute sich wieder treffen und ins Gespräch kommen.“ Das sei zuletzt eher zu kurz gekommen. Die Lichtermeile will ihren Anteil beitragen, das zu ändern. (SZ/ewe)