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Ministerium dementiert Helikopter-Gerüchte

Können fünf Tanklöschfahrzeuge für den Landkreis Meißen nicht beschafft werden, damit der Freistaat neue Polizei-Hubschrauber kaufen kann?

Von Jörg Richter
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Bei einem Waldbrand in Sachsen kommt ein Polizeihubschrauber mit Wasser zu Hilfe.
Bei einem Waldbrand in Sachsen kommt ein Polizeihubschrauber mit Wasser zu Hilfe. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Dresden/Zeithain. Bei der Waldbrandbekämpfung in der Gohrischheide und in der Sächsischen Schweiz sind Hubschrauber eine große Hilfe gewesen. Wie das sächsische Innenministerium bestätigt, sollen in den nächsten Jahren drei neue Polizeihubschrauber der Vier-Tonnen-Klasse beschafft werden, die auch zur Unterstützung beim Löschen von Vegetationsbränden eingesetzt werden können.

Unter Feuerwehrkameraden in der Region Riesa-Großenhain kursiert unterdessen das Gerücht, dass wegen dieser Investition die Anschaffung von fünf Tanklöschfahrzeugen auf Eis gelegt würde. Diese sind für den Landkreis Meißen bestimmt, wo nach den Landkreisen Görlitz, Bautzen und Nordsachsen ein weiterer Waldbrand-Löschzug stationiert werden soll.

Ein Sprecher des Innenministeriums in Dresden dementiert dieses Gerücht. "Aus unserer Sicht liegt hier ein Missverständnis vor", teilt er mit. Es sei richtig, dass der erste neue Polizeihubschrauber zum Ende des nächsten Kalenderjahres – also 2023 – einsatzbereit ist. Die beiden weiteren sollen 2024 folgen. "Die Beschaffung läuft über die sächsische Polizei", so der Mitarbeiter der Pressestelle des sächsischen Innenministeriums. "Davon unabhängig ist die Beschaffung der Tanklöschfahrzeuge."

Der Freistaat Sachsen hält im Rahmen des Landeskatastrophenschutzes sogenannte Löschzüge-Waldbrand vor. Diese bestehen jeweils aus fünf Tanklöschfahrzeugen, die für den Waldbrand geeignet sind. Gemäß einer ersten Analyse wurde bereits im Jahr 2021 festgelegt, dass auch der Landkreis Meißen einen solchen Löschzug erhalten soll. Das war vor dem großen Waldbrand in der Gohrischheide. Hierfür läuft derzeit die Beschaffung von fünf TLF 3000-Waldbrand, die 3.000 Liter Wasser in unwegsames Gelände transportieren können.

Das Vergabeverfahren konnte Anfang des Jahres abgeschlossen werden. Die Übergabe sei weiterhin im zweiten Halbjahr 2023 vorgesehen. Welchen Feuerwehren im Landkreis Meißen diese Fahrzeuge zur Verfügung gestellt werden, stehe noch nicht fest, so das Innenministerium. Die Planung obliegt dem zuständigen Landkreis. Möglicherweise kommen die Gemeinden Zeithain und Thiendorf für so ein Spezialfahrzeug infrage.