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Der Elbe-Tier-Park Hebelei zeigt am Sonntag seltene Haustiere zum Staunen

Herbstferienaktionstag im Elbe-Tier-Park in Diera-Zehren: Am Sonntag werden die vom Aussterben bedrohten Haus- und Nutztiere und Pflanzen geehrt.

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Auch die Heidschnuckenfamilie kann zum Aktionstag im Tierpark beobachtet werden.
Auch die Heidschnuckenfamilie kann zum Aktionstag im Tierpark beobachtet werden. © privat

Diera-Zehren. Auch in diesem Jahr wurde durch die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährderter Haustiere e. V. (GEH) ein Haus- und Nutztier gekürt. Im Jahr 2023 wurde das Walachenschaf als Nutztierrasse der Roten Liste für vom Aussterben bedrohte Haustiere gewählt.

Walachenschafe stammen aus dem Karpatenbogen (rumänische Walachei), wo sie noch im vergangenen Jahrhundert ausgehend von den walachischen Hirten in den Ländern Tschechien, Slowakei und Polen als Dreinutzungsschaf gehalten wurden. Optisch bestechen sie durch das lebhafte Erscheinungsbild, die lang abwachsende Wolle sowie die mächtigen seitlich gedrehten Hörner der Böcke. In Deutschland werden Walachenschafe im Nebenerwerb oder als Hobby gehalten, auch in Tierparks sind die attraktiven Tiere vertreten. Einsatzgebiet ist vor allem in der Landschaftspflege, wozu diese Tiere exzellent geeignet sind.

Es wird am 8. Oktober, dem Aktionstag, Führungen zu seltenen Haustieren geben: 11 Uhr, 14 Uhr und 15.30 Uhr. Hier erfahren Gäste Interessantes zu Walachenschafen, Ungarischen Zackelschafen, Heidschnuckenschafen, Coburger Fuchsschafen, Hissarischen Fettsteißschafen und dem Hebelei-Maskottchen, den Skudden-Schafen, und auch, dass Tomaten, Kohl und Zwiebeln aussterben können. In diesem Jahr wurde die Rote Rübe durch den Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e. V. als Nutzpflanze des Jahres 2023 gewählt.

Römer brachten Rote Bete nach Europa

Mangels guter historischer Quellen ist es nicht einfach, die Kulturgeschichte der Roten Bete nachzuvollziehen. Ihre Wildform, die Meerrübe oder der Seemangold, kann man bis heute an den Küsten Westeuropas und des Mittelmeeres bis nach Westasien finden. Bereits in der Jungsteinzeit wurden Blätter, Samen und Wurzeln der Pflanze gesammelt und verzehrt. Etwa 8.000 v. d. Z. wurde die Art in Mesopotamien schon für Nahrungszwecke genutzt. Entlang der Schifffahrtsrouten breitete sie sich unter Entwicklung zahlreicher domestizierter Formen im Mittelmeerraum aus.

Wahrscheinlich durch die Römer kam die Rote Rübe nach Mitteleuropa. In Deutschland erreichte sie im Mittelalter hohe Bedeutung, die sie bis in unsere Zeit behalten hat. In der Neuzeit entwickelten sich zudem die vielen Sorten, die teils bis heute erhalten sind.

Rote Bete ist reich an wertvollen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Sie kann das Immunsystem stärken, wirkt antibakteriell und antiviral. Rote Bete hat eine positive Wirkung auf Knochenstoffwechsel, Muskelwachstum und Gehirnfunktion. Der Saft der Roten Rübe dient als Tinte und zum Färben von Stoffen wie Wolle, Leinen oder Baumwolle. Mit der Kennnummer E 162 dient das Betanin der Roten Bete zum Färben von Lebensmitteln wie Marmeladen, Süßspeisen, Erdbeereis, Waldfruchtjoghurt, Pasta, Gummibärchen, Cocktails und Ostereiern. Besonders in der Naturkosmetik verwendet man Rote Bete zur Herstellung von Rouge, Lippenstift, Hautpflegeprodukten, Haarspülungen, Tönungen und Seife.

Während der Fütterungen der Tiere mit Roten Rüben wird es Informationen zum Gemüse des Jahres geben. Auch ein Gemüseratespiel, Informationen zu Streuobstwiesen, Wildäpfeln und Storchenfütterungen finden statt. (SZ/mas)

  • Wer den Elbe-Tier-Park Hebelei bei seiner Arbeit unterstützen möchte, kann spenden:
    • Elbepark Hebelei
    • IBAN: DE04 8505 5000 3100 0050 65
    • BIC: SOLADES1MEI
    • Sparkasse Meißen
    • Verwendungszweck: Hilfe für den Tierpark