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Küchen bleiben kalt: Über 80 unbesetzte Gastro-Jobs im Landkreis Meißen

Niedrige Löhne und anstrengende Arbeitszeiten plagen die Gastronomie, wenn es nach der Gewerkschaft NGG geht. Die einfachste Lösung dafür lautet: mehr Geld.

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Symbolfoto: Für "Küchen-Profis" gibt es im Landkreis Meißen jede Menge freie Stellen.
Symbolfoto: Für "Küchen-Profis" gibt es im Landkreis Meißen jede Menge freie Stellen. © Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gast

Landkreis Meißen. Der Personalmangel in der Gastronomie-Branche zeigt spürbare Konsequenzen, wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten in einer Pressemeldung darlegt. Viele Gaststätten und Restaurants hätten bereits einen zusätzlichen Ruhetag eingelegt. Einige Häuser würden den Mittagstisch komplett streichen.

Restaurants, Hotels und Cateringdienste suchten allesamt Unterstützung, so der Geschäftsführer der Gewerkschaft Thomas Lißner. Im Landkreis Meißen habe die Bundesagentur für Arbeit in der Hotellerie und Gastronomie aktuell 82 offene Stellen registriert, 57 davon in Küchen. Dazu kommen 32 unbesetzte Ausbildungsplätze. "Eigentlich müssten die Verträge für das neue Ausbildungsjahr schon längst abgeschlossen sein", so Lißner weiter.

Als Problemherde benennt er die historisch schlechte Bezahlung kombiniert mit langen Arbeitszeiten in der Branche. Lißner schlägt darum einen „Gastro-Start-Lohn“ von 3.000 Euro brutto pro Monat vor. Dieser solle für alle gelten, die in der Hotellerie und Gastronomie nach ihrer Ausbildung in einem Vollzeit-Job weiterarbeiten. Von fairen Löhnen seien viele Beschäftigte der Branche heute immer noch weit entfernt: „Tatsächlich schrammen Köche und Kellnerinnen im Kreis Meißen ziemlich oft nah an der Mindestlohnkante von 12 Euro pro Stunde entlang. Ein Großteil der Gastro-Betriebe zahlt noch immer keinen Tariflohn“, so Thomas Lißner. Die Gewerkschaften planen, ebenjene Tarifgehälter im kommenden Jahr neu zu verhandeln. (SZ)