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Riesas 85-Euro-Räuchermann

Ruckzuck waren die 100 Exemplare in der Riesa-Information ausverkauft. Warum nur?

Von Christoph Scharf
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Der Riesaer Riese wurde im Erzgebirge hergestellt. Die 2020er Auflage kostete 85 Euro - und ist nicht mehr zu haben.
Der Riesaer Riese wurde im Erzgebirge hergestellt. Die 2020er Auflage kostete 85 Euro - und ist nicht mehr zu haben. © Sebastian Schultz

Riesa. Beim Thema Andenken mag es Ladenhüter geben. Der blaue Riesa-Räuchermann gehört nicht dazu. Mit seiner Keule, Bart und Hut war der sitzende Holzriese binnen zweieinhalb Wochen ausverkauft. Dabei hatten die 100 Exemplare stolze 85 Euro gekostet. Das Stück, versteht sich.

"Das war ja auch eine limitierte Auflage, mit Zertifikat, die es nur in der Riesa-Information gab", sagt Kurt Hähnichen vom Stadtbahnverein. Wobei die Nachfrage nicht selbstverständlich ist: Beim traditionellen Riesaer Räuchermann, der alle paar Jahre in neuer Gestalt hergestellt wird, gab es auch mal einen Ladenhüter. Bei dem hatte es fast drei Jahre gedauert, alle Exemplare loszuwerden.

Der aktuelle Riesa-Räuchermann (re.) im Kreise seiner Vorgänger in der Vitrine der Riesa-Information. Von der Weltkugel-Variante gibt es selbst dort kein Exemplar mehr.
Der aktuelle Riesa-Räuchermann (re.) im Kreise seiner Vorgänger in der Vitrine der Riesa-Information. Von der Weltkugel-Variante gibt es selbst dort kein Exemplar mehr. © Sebastian Schultz

Limitierte Kleinserien waren allerdings alle - von Anfang an. Die Ersten gestaltete der Riesaer Werbefachmann Udo Merzdorf, die Späteren entstanden in Zusammenarbeit der Riesa-Information mit der Kunstgewerbe-Manufaktur KWO in Olbernhau. Immer allerdings war der Riesaer Riese mit Stiefel und Keule als Räuchermann abgebildet. Mal im Stehen, mal im Sitzen, mal mit Fell, mal auf einer Weltkugel. Das war übrigens der, der seine Käufer erst finden musste.

Und wer kauft eigentlich einen Räuchermann, dessen erste Auflagen um die 50 Euro kosteten und zuletzt 85 Euro? Ein Teil geht an Riesaer, die ungewöhnliche Geschenke suchen, heißt es von der Riesa-Information. Auch Exil-Riesaer seien darunter. Und dann gibt es deutschlandweit noch etliche Räuchermann-Sammler, die offenbar jedes limitierte Exemplar kaufen wollen. "Etwa ein Drittel haben wir über den Onlineshop an Sammler verschickt", sagt Doreen Gelbhaar von der Riesa-Information. Da gingen Pakete nach Hessen, Bayern, Thüringen, Nordrhein-Westfalen.

Der Riese auf der Weltkugel ging anfangs nicht so gut bei den Kunden, nun besitzt selbst die Riesa-Information nur noch ein Foto von ihm.
Der Riese auf der Weltkugel ging anfangs nicht so gut bei den Kunden, nun besitzt selbst die Riesa-Information nur noch ein Foto von ihm. © Riesa Information

Der letzte Räuchermann soll es jedenfalls nicht gewesen sein. "Wir lassen auf jeden Fall zwei Jahre zur nächsten Auflage vergehen", sagt Kurt Hähnichen. Der Gewinn beim Verkauf bleibt jedenfalls hier. Er geht an den Riesaer Handels- und Gewerbeverein HGV. Und bevor noch jemand fragt: Selbst Kurt Hähnichen hat keine Exemplare mehr in der Hinterhand, das Exemplar in der Riesa-Info ist unverkäuflich.

Alternativen sind Riesaer Kalender für 2021 (auch wenn da schon der Erste ausverkauft ist), neue Tassen und Bücher. Und völlig überraschend sind vom Edelstahl-Flaschenöffner, der zum Tag der Sachsen 2019 entstanden und schon vor dem Festwochenende ausverkauft war, noch einmal fünf Exemplare aufgetaucht: Die waren seinerzeit für einen FVG-Verkaufsstand vorgesehen gewesen und wurden erst jetzt wieder entdeckt.

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