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"Mein Real" will Filialen in Riesa und Heidenau schließen

Nur für 18 Standorte hat der Eigentümer neue Betreiber gefunden. Die anderen schließen im Frühjahr 2024.

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Keine Interessenten für die Standorte in Riesa und Heidenau: Mein Real schließt im Frühjahr 2024 für immer.
Keine Interessenten für die Standorte in Riesa und Heidenau: Mein Real schließt im Frühjahr 2024 für immer. © Foto: SZ/Eric Weser

Riesa/Heidenau. Kein Happy End für die Real-Märkte in Riesa und Heidenau: Die beiden Filialen werden im kommenden Jahr geschlossen. Das hat der Betreiber, die Real GmbH, am Montag mitgeteilt.

Riesa und Heidenau sind zwei von insgesamt 45 Märkten, für die sich nach Angaben von Real kein Käufer gefunden hatte. Diese Märkte sollen bis 31. März 2024 ihren Betrieb aufrechterhalten und danach schließen, heißt es in der Mitteilung. Gesichert ist dagegen der Fortbestand von 18 Standorten, die unter anderem an Rewe, Kaufland und Edeka übertragen werden konnten. "Durch die Übertragungen – die zum Teil noch unter Vorbehalt der Zustimmung der Vermieter und des Bundeskartellamts stehen – kann der Geschäftsbetrieb in den entsprechenden Märkten fortgeführt werden, mit dem Ziel, möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern", so das Unternehmen.

Real hatte im September 2023 Insolvenz angemeldet. 2022 hatte die SCP Group die 63 Märkte an das Family Office der Unternehmerfamilie Tischendorf verkauft und im Mai 2023 zurückerworben. Angesichts der kritischen wirtschaftlichen Verfassung von Real habe SCP anschließend "umfassende operative Verbesserungen" in dem Unternehmen umgesetzt. "Dennoch war die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung letztlich unumgänglich, um eine geordnete Restrukturierung von Real zu ermöglichen."

Unternehmen spricht von konstruktiven Gesprächen mit dem Betriebsrat

"Mit der Übertragung von 18 Mein-Real-Märkten konnten wir für etwa 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine langfristige Zukunftsperspektive sichern", zitiert die Mitteilung Real-Geschäftsführer Bojan Luncer. "Trotz intensiver Bemühungen ist die Schließung von Märkten angesichts der schwierigen Lage der Real GmbH jedoch unvermeidlich. Die Entscheidung dazu haben wir nach sorgfältiger Prüfung aller Alternativen getroffen. Wir sind uns der persönlichen Auswirkungen der Schließungen auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewusst und werden diese schwierige Übergangsphase für sie so respektvoll und fair wie nur möglich gestalten."

Derzeit sei man mit dem Betriebsrat in konstruktiven Gesprächen mit dem Ziel, Interessenausgleich und Sozialplan abzuschließen. Die Wahrung aller rechtlichen Verpflichtungen gegenüber den Mitarbeitern sowie den Lieferanten habe oberste Priorität, das gelte insbesondere für die Sicherstellung der Lohn- und Gehaltszahlungen.

SCP hatte Real mitsamt der 275 stationären Märkte im Jahr 2020 von der Metro AG übernommen. Von 2020 bis Juni 2022 konnten nach SCP-Angaben bereits rund 160 Standorte an neue Betreiber übergeben und so tausende Arbeitsplätze gesichert werden. (SZ)