Riesa. Kaum war sie da, war sie auch schon wieder weg: die Gasbeschaffungsumlage. Die Rolle rückwärts des von Robert Habeck (Grüne) geleiteten Bundeswirtschaftsministeriums hat auch Folgen für Erdgas-Kunden der Riesaer Stadtwerke.

Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, senkt es durch den Wegfall der Umlage rückwirkend zum 1. Oktober seine Erdgaspreise. Die Abschaffung der Gasbeschaffungsumlage wirke sich auch auf die Lieferung aus Erdgassonderverträgen und Fernwärmelieferverträgen aus, so die Stadtwerke Riesa in einer Mitteilung zum Thema.

Ein Blick auf die Preisblätter des Versorgers zeigt die Veränderungen: Mit Gasumlage kostete die Kilowattstunde im Grundverbrauchstarif ab 1. Oktober 19,98 Cent (brutto). Nach dem Wegfall 16,42 Cent die Kilowattstunde (brutto). Im Vergleich zum Preis vom Jahresbeginn immer noch annähernd eine Verdopplung: Laut Preisblatt vom 1. Januar lag der Preis pro Kilowattstunde im Grundverbrauchstarif bei 8,89 Cent (brutto).

Bestand haben laut den Stadtwerken weiterhin die Erdgasspeicherumlage von 0,059 Cent pro Kilowattstunde (netto) zum 1. Oktober und die Bilanzierungsumlage in Höhe von derzeit 0,570 Cent je Kilowattstunde (netto). Sie seien in der aktuell gültigen Höhe im jüngsten Preisblatt integriert.

Mit Verweis auf die aktuelle politische Debatte zur Senkung des Mehrwertsteuersatzes teilte das Unternehmen mit: "Bei einer Senkung des Mehrwertsteuersatzes wie
derzeit politisch diskutiert werden wir selbstverständlich eine weitere
Preisanpassung vornehmen."

Die erhöhten Abschläge auf Basis der letzten Preisanpassung würden "selbstverständlich mit der kommenden Jahresrechnung verrechnet", so das städtische Unternehmen. (SZ)

Preisblatt Gas der Stadtwerke Riesa (zum 1. Oktober 2022, ohne Gasbeschaffungsumlage)