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Neue Riesa Feuerwache: Vor dem Bau kommt das Echsensammeln

Ehe die Bagger für den Bau der Riesaer Feuerwache anrollen können, ist noch einige Arbeit nötig. Über eines freut man sich im Rathaus aber schon jetzt.

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Auf der Brache neben dem Obdachlosenheim soll die Feuerwache entstehen. Zuvor müssen noch kleine Reptilien umgesiedelt werden.
Auf der Brache neben dem Obdachlosenheim soll die Feuerwache entstehen. Zuvor müssen noch kleine Reptilien umgesiedelt werden. © Foto: Andreas Weihs, Montage: SZ

Riesa. Erdwärme-Experten waren im Vorjahr für Probebohrungen da. Nur wenig später folgte ein symbolischer Spatenstich mit Feuerwehrautos, Zelten und reichlich Gästen. Im Sommer dieses Jahres sollen nun Eidechsen-Sammler auf dem Gelände an der Klötzerstraße unterwegs sein, auf dem künftig einmal Riesas neue Feuerwache stehen wird. Sie sollen die geschützten Kriechtiere ab- und umsiedeln.

Über die geplante Naturschutzmaßnahme hat die Stadtverwaltung diese Woche im Stadtrat informiert. Dort gab Bürgermeisterin Kerstin Köhler einen Einblick in die Dinge, die vorm für den Herbst angestrebten Baustart des städtischen Großprojekts noch erledigt werden müssen.

Derzeit wird laut Köhler unter anderem an der Baugenehmigung für die Feuerwache gefeilt, die noch in diesem Monat erteilt werden soll. Daneben gebe es Abstimmungen mit Fördergeldgebern.

Mehr als sechs Millionen Euro aus drei Geldtöpfen

In puncto Fördergeld schlüsselte die Bürgermeisterin den Stand auf: In Summe reichlich 6,5 Millionen Euro hat Riesa bei über drei Töpfen einsammeln können: Reichlich 1,9 Millionen kommen dabei aus der Feuerwehrförderung des Landkreises Meißen. Über eine Zusatzförderung, an der das Land Sachsen und der Landkreis zusammen als Geber beteiligt sind, kommen noch einmal knapp 2,4 Millionen Euro hinzu. Weitere knapp 2,3 Millionen Euro wurden jüngst vom Land über die Regionalförderrichtlinie bewilligt. Mit den Zusatzförderungen wird Riesas Pilotstellung als sachsenweit erste Stützpunktfeuerwehr nach dem novellierten Sächsischen Brandschutzgesetz gewürdigt. Zum anderen gibt es die Regiogelder für die vorgesehene stärkere interkommunale Verzahnung der Feuerwehren, bei der Riesas neue Feuerwache als Standort für Reparatur- und Werkstattleistungen oder Schulungen dienen wird.

Bei derzeit geplanten Kosten für den Neubau an der Klötzerstraße von 14,7 Millionen Euro liege man damit bei einer Förderquote von nahezu 50 Prozent, sagte Riesas OB Marco Müller (CDU). Eine Höhe, von der man zu Beginn der Arbeiten am Projekt kaum zu träumen gewagt habe.

Über den Sommer sollen neben den Naturschutz-Vorarbeiten auch die EU-weiten Ausschreibungen laufen, damit im Herbst erste Auftragsvergaben passieren können. Vornehmen sollen sie die neuen Stadträte, denn am 9. Juni ist Kommunalwahl. Ziel bleibe der Baustart für das Projekt Mitte Oktober. (SZ/ewe)