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Riesa: Übernachtung im Bankvorraum

Im Foyer des Sparkassen-Hauptsitzes soll eine Frau die Nacht verbracht haben. Die Bank bestätigt den Fall. Es ist demnach nicht der erste.

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Der Eingangsbereich zum Hauptsitz der Sparkasse Meißen in Riesa.
Der Eingangsbereich zum Hauptsitz der Sparkasse Meißen in Riesa. © Sebastian Schultz

Riesa. Die Sparkasse Meißen hat auf Nachfrage bestätigt, dass kürzlich eine Person im Automatenraum des Hauptsitzes an der Hauptstraße übernachtet hat. Wie ein Sprecher erklärte, sei das Ganze an ein oder zwei Nächten vorgekommen. Die Vorfälle lägen demnach aber bereits knapp zwei Wochen zurück.

Dass jemand in dem Vorraum des Sparkassensitzes übernachtet hatte, war am Wochenende in der Facebook-Gruppe "Riesa – eine Stadt lebt" thematisiert worden. Ein Nutzer schrieb, dass seit einer Woche eine obdachlose Frau dort schlafe und es beim Bargeld-Abholen unangenehm rieche.

Auch von der Sparkasse hieß es, dass die Vorfälle mit unangenehmen Gerüchen und Hinterlassenschaften verbunden gewesen seien; die Beschwerden von Kunden seien nachvollziehbar. Ob es sich bei der betreffenden Person um eine Frau handelte, konnte der Sprecher nicht sagen. Es sei der Sparkasse auch nicht bekannt, ob die Person obdachlos sei.

Handhabung nicht ganz einfach

Vorfälle wie jener kämen allerdings immer wieder und quasi ausschließlich im Winter vor, heißt es seitens der Sparkasse. Für die Bank seien solche Situationen nicht ganz einfach zu handhaben. Üblicherweise werde der Sicherheitsdienst vorbeigeschickt, damit er die betreffende Person anspricht, sodass diese die Räumlichkeiten verlässt.

Bisher habe man stets eine einvernehmliche Lösung gefunden – auch wenn es bei einem Fall vor einigen Jahren etwas länger gedauert habe, bis die Person nicht mehr wiederkam. Im jüngsten Fall, dem ersten in diesem Winter, sei die Person aber bereits nach kurzer Zeit wieder verschwunden gewesen.

Mögliche Konsequenz: Räume schließen

Eine mögliche Konsequenz solcher Vorkommnisse könne sein, dass Standorte nachts gänzlich geschlossen würden, heißt es von der Sparkasse. In solche Überlegungen spiele auch das Thema zunehmender nächtlicher Automatensprengungen hinein. Konkrete Planungen, den Raum nachts zu schließen, gebe es bei der Sparkasse zwar im Moment nicht, so der Sprecher. Zumal Kunden es gewohnt seien, 24 Stunden an die Automaten gelangen zu können. Man beobachte jedoch die Entwicklungen.

In der Facebook-Gruppe riet eine Nutzerin in der Debatte um den Riesaer Übernachtungs-Fall derweil, in solchen Fällen den sozialpsychiatrischen Dienst des Landkreises Meißen zu kontaktieren. Dieser fungiert nach eigenen Angaben als Ansprechpartner unter anderem für Menschen in psychischen Ausnahmesituationen. Berater des Dienstes sind auch in der Riesaer Außenstelle des Landratsamts an der Heinrich-Heine-Straße anzutreffen. (SZ/ewe)