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Riesaer Lions-Nachwuchs gründet Leo Club

Das wollen die jungen Löwen in ihrer Stadt anpacken. Einige von ihnen haben das Helfer-Gen ihrer Eltern geerbt.

Von Jörg Richter
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Im Kanu-Heim des SC Riesa wurde der Leo Club Riesa vor Kurzem gegründet.
Im Kanu-Heim des SC Riesa wurde der Leo Club Riesa vor Kurzem gegründet. © privat

Riesa. Sie erinnern ein bisschen an "Timur und sein Trupp" aus dem gleichnamigen Kinderbuch von Arkadi Gaidar, das in der DDR Pflichtlektüre im Deutsch-Unterricht war. Doch beim neugegründeten Leo Club Riesa handelt es sich nicht um Kinder, die Witwen und Waisen helfen, sondern um junge Erwachsene. Ihr Ansinnen: "Menschen helfen, die nicht so viel Glück haben wie wir." Das sagt jedenfalls Jonah Eichler.

Der 21-Jährige ist der erste Präsident der jüngsten Leo Clubs Sachsens. Auf der Gründungsfeier am 20. September wurde er in diese Funktion gewählt. Das kommt nicht von Ungefähr. Denn er war es, der von seinem Vater Michael Eichler animiert wurde, eine Nachwuchsgruppe der Riesaer Lions aufzubauen.  

Anfang des Jahres hatte Jonah Eichler einige seiner Freunde gefragt, ob sie mitmachen wollen. "Die waren ziemlich schnell dabei", erzählt er und verrät: "Viele von uns kennen sich schon von klein auf." Und woher? Na klar, von den gemeinsamen Projekten ihrer Eltern. Sie sind Mitglieder im Lions-Club Riesa, der in der Vergangenheit u. a. für das Strehlaer Kinderheim, die Lebenshilfe-Werkstatt in Riesa und den Fußball-Nachwuchs der BSG Stahl Riesa Spenden gesammelt hat. 

Oft nahmen die Lions-Mitglieder auch den eigenen Nachwuchs zu ihren Aktionen mit und prägten ihn, sich für andere einzusetzen. Dieses soziale Engagement ist bei den Jugendlichen hängengeblieben, wenn nicht sogar genetisch veranlagt.

Jonah Eichler ist der erste Präsident des Leo Clubs Riesa.
Jonah Eichler ist der erste Präsident des Leo Clubs Riesa. © Sebastian Schultz

"Während die Lions mit Geld helfen, können wir anpacken", sagt Jonah Eichler. Die Leos wollen die karitativen Aktionen der Lions unterstützen, aber vor allem eigene soziale Projekte verwirklichen. Ideen gibt es genug. 

Zum Beispiel die Ein-Teil-mehr-Aktion. Dabei stehen die Leo-Club-Mitglieder vor einem Supermarkt und bitten die Kunden, eine Sache mehr einzukaufen und anschließend für einen wohltätigen Zweck am Ausgang zu spenden. "Das ist eine typische Aktion der Leos mit wenig Aufwand, aber großem Nutzen", sagt der 21-Jährige. 

Der befreundete Leo Club aus Bautzen habe damit schon sehr Erfahrungen gemacht. Die Lausitzer hätten an einem Tag sage und schreibe elf Einkaufswagen voll Lebensmittel zusammen bekommen. Sie wurden anschließend an die dortige Tafel gespendet. So was könnten sich die hiesigen Leos auch in Riesa vorstellen.

Besuche in Seniorenheimen, Kochen mit Flüchtlingskindern und Arbeitseinsätze zur Stadtverschönerung sind weitere Ideen anderer Clubs, die die Riesaer gerne nachahmen möchten. 

Wer gehört zur Führungsriege?

14 junge Leute im Alter von 17 und 28 Jahren gehören zum Leo Club Riesa. Die meisten stammen von hier, auch wenn viele auswärts studieren oder arbeiten. Neben Jonah Eichler wurden auch Elisa Dierchen (Vizepräsidentin), Laura Schlichting (Sekretärin), Elisa Arnold (Schatzmeisterin) und Franz Teichert (Social-Media-Beauftragter) in die Führungsriege gewählt.

Einmal im Monat wollen die Riesaer Leos zusammenkommen, um Aktionen zu planen oder zu verwirklichen. Dass das vielleicht zu wenig sein könnte, glaubt der Club-Präsident nicht. Heutzutage könne man sich ja schnell per WhatsApp Ideen austauschen und Termine vereinbaren. "Da reicht eine kurze Info", sagt Jonah Eichler. "Entweder Daumen hoch oder Daumen runter." Die Zeichensprache versteht jeder.