Riesa. Die Namen der Neuen kann er noch nicht auswendig, das gesteht Heiko Schubert gleich zu Beginn. Aber nach bald zehn Jahren als Stadionsprecher der BSG Stahl Riesa bringt ihn das auch nicht ins Schwitzen. Obwohl mit dem Pflichtspielauftakt am Samstag ein Mammutprogramm auf den 58-Jährigen wartet.

Nach einer monatelangen Corona-Pause wollen die Riesaer Fußballer gebührend in die Saison feiern - und damit nicht bloß eingefleischte Fans in die Feralpi-Arena lotsen. Hüpfburg, Langos, Softeis und 50 Liter Freibier soll es beim Vereinsfest geben, mittags kommt der Zauberer, am Abend soll die Veranstaltung bei Cocktails und Musik ausklingen. Los geht es schon am Vormittag mit einem Abschiedsspiel für zwei verdiente BSG-Spieler. Da wird wohl auch Heiko Schubert wieder gefragt sein - zum ersten Mal seit September.

Langeweile hat er trotz der langen Fußballpause nicht verspürt, sagt der Stadionsprecher. Bei seinem Arbeitgeber Remondis ist er seit 2005 Betriebsratsvorsitzender, außerdem ist Schubert Mitglied bei den Piesackern. Die Kabarettgruppe hatte in der Coronazeit zwar auch keine Auftritte. "Aber man feilt ja trotzdem an Texten und Programmen." Seit Kurzem kümmere er sich noch um einen schwerbehinderten Mann. "Dazu kommen noch die Enkel - und einen Garten hab ich auch noch." Wegen Corona sei mal genug Zeit gewesen, sich um Dinge zu kümmern, die sonst liegenbleiben.