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Wie geht es mit der Zugstrecke Dresden-Leipzig im Elbland weiter?

Der VVO sucht wegen steigender Kosten nach Einsparmöglichkeiten. Das könnte auch den Regionalexpress über Riesa treffen.

Von Stefan Lehmann
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Den Verkehrsverbünden fehlen finanzielle Mittel. Das könnte sich künftig auch auf das Angebot zwischen Dresden und Leipzig auswirken.
Den Verkehrsverbünden fehlen finanzielle Mittel. Das könnte sich künftig auch auf das Angebot zwischen Dresden und Leipzig auswirken. © Sebastian Schultz

Landkreis Meißen. Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) erwägt offenbar Kürzungen auf der Zugstrecke Dresden-Leipzig. Wie das Unternehmen jetzt mitgeteilt hat, soll über eine Reduzierung des Angebots bei einer Verbandsversammlung Ende 2023 beraten werden.

Derzeit verkehren auf der Strecke, die unter anderem über Riesa, Priestewitz, Coswig und Radebeul führt, mehr Zugpaare als mit dem Freistaat vertraglich festgelegt. Wie VVO-Sprecher Christian Schlemper auf Nachfrage mitteilt, seien demnach lediglich 16 Zugpaare wochentags und zwölf Paare an Wochenenden und Feiertagen verpflichtend. Derzeit fahren an Wochentagen allerdings 19 Zugpaare auf der Strecke, also drei mehr. Solche Zusatzangebote müssten "kritisch geprüft" werden, heißt es in einer Mitteilung des VVO.

S-Bahn nach Riesa auf der Kippe

Wie der VVO weiter mitteilte, sucht das Unternehmen auch weiterhin nach Betreibern für die Strecke ab Dezember 2026. Die Ausschreibung für das sogenannte E-Netz Oberelbe sei aufgehoben worden, weil keine wirtschaftlichen Angebote eingegangen seien. Neben Dresden-Leipzig gehören weitere Verbindungen von der Landeshauptstadt nach Hoyerswerda, Elsterwerda und Cottbus zum E-Netz Oberelbe. "Die VVO wird nun im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens Gespräche mit den Bietern führen, um ein finanzierbares Angebot zu erhalten", so der Zweckverband.

Die Gespräche zum E-Netz beinhalten nach Angaben des VVO-Sprechers auch weiterhin die S-Bahn-Verbindung zwischen Dresden und Riesa - aber nur unter Vorbehalt. "Die S5 ist weiter Teil der Ausschreibung. Wir finden sie wichtig und gut." Aber man werde sie unter den aktuellen finanziellen Gegebenheiten nicht beauftragen können. Sollte sich an der Haushaltslage im VVO etwas ändern, dann könnte auch die S5 Realität werden.

Der VVO hat wie viele Verkehrsverbünde im Land Probleme, mit steigenden Kosten Schritt zu halten. Aufgrund aktueller Prognosen zu Betriebskosten und Ticketeinnahmen sei es ab 2025 "unmöglich, einen ausgeglichenen Haushalt zu erzielen", so der VVO. Schon das derzeitige Haushaltsdefizit für 2024 könne nur über Einsparungen ausgeglichen werden. Gleichzeitig hofft man beim VVO weiter auf zusätzliche Mittel. Dazu sind laut Christian Schlemper Gespräche mit dem Sächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) geplant.