Riesa. Von Badewetter kann am Montag vor Himmelfahrt wahrlich keine Rede sein: Knapp über 10 Grad zeigt das Thermometer, der Himmel ist wolkenverhangen. Das Team des Riesaer Badbetreibers Magnet stört das nicht. Im Gegenteil: "Bei praller Sonne fühlt man sich im Edelstahlbecken wie in einer Bratpfanne", erklärt Badleiter Uwe Käseberg. Außerdem seien die Reinigungsmittel und hohe Temperaturen alles andere als eine gute Kombination.

Während ein Kollege gerade mit dem Hochdruckreiniger an der Riesenrutsche zugange ist, kümmert sich Stefan Schanz um den Rand des zugehörigen Beckens. Das Wasser war wie in den Vorjahren über den Winter drin geblieben und nun abgelassen worden. Außerdem gab es auch bauliche Veränderungen. Eins der Durchschreitebecken wurde erneuert, das soll sukzessive in den kommenden Jahren auch bei den anderen geschehen. Außerdem hat die Magnet den Liegebereich rund um das Freibad sicher gemacht. An einigen der Pappeln dort drohte Astbruch, die Bäume wurden vom Fachmann gestutzt, teilt das Unternehmen mit.

Das Schwimmerbecken ist am Montag indes noch mit dem grünlich schimmernden Wasser aus dem Vorjahr befüllt. Die Reinigungsarbeiten dort stehen erst noch in den folgenden Tagen bevor.

Besonders viel Zeitdruck haben die Magnet-Mitarbeiter nicht. Während anderswo schon angebadet wurde, etwa in Strehla und Großenhain, macht das Freibad Riesa erst Ende Juni auf. Genauer gesagt, am 24. Juni. Das liegt allerdings nicht an den Mitarbeitern der Stadtwerke-Tochter Magnet. Denn die betreibt das Bad lediglich im städtischen Auftrag. Fast 260.000 Euro zahlt die Stadt Riesa dafür an die Magnet. Weil die Personalkosten ein stetiges Thema sind, beschränken sich auch in diesem Jahr die Öffnungszeiten des Bads wieder auf einen relativ kurzen Zeitraum.

Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr öffnete das Bad noch am 11. Juni – und blieb bis Anfang September geöffnet. Diesmal soll bereits am 20. August Schluss sein. "Der Beginn und das Ende der Saison, sowie die Eintrittspreise werden jedes Jahr im Vorfeld zwischen der Magnet Riesa als Betreiberin und der Stadt Riesa als Auftraggeberin eng abgestimmt", sagt Stadtwerke-Chef und Magnet-Geschäftsführer René Röthig. Dazu fänden regelmäßig Gespräche mit Finanzbürgermeisterin Kerstin Köhler statt.

Stadt hält sich längeren Betrieb offen

An der Magnet soll es dabei nicht scheitern, wenn kurzfristig die Zahl der Öffnungstage steigen soll, betont Röthig: "Grundsätzlich sind wir in der Lage, zum Beispiel bei hochsommerlichen Temperaturen kurz vor oder nach der geplanten Saison zusätzliche Tage zu öffnen. Aber natürlich haben wir dafür Verständnis, dass die Stadt Riesa als Auftraggeberin diese Entscheidung auch immer mit dem Blick auf die dadurch entstehenden Mehrkosten trifft. Aus der Vergangenheit wissen wir, dass hier immer ausgewogene gute Lösungen in sehr konstruktiven Abstimmungen mit der Stadt gefunden werden konnten."

Dass es etwas eher losgeht, ist unwahrscheinlich. Wie die Stadt Riesa auf Nachfrage mitteilt, gebe es aktuell keine entsprechenden Überlegungen. Denkbar dagegen ist, dass das Freibad nicht wie momentan geplant nach dem 20. August wieder schließt, sondern noch etwas länger offen bleibt. "Im August wird die Verwaltung prüfen, wie die Saison bisher gelaufen und was dann eventuell noch möglich ist", so Stadtsprecher Uwe Päsler.

Um steigende Kosten finanzieren zu können, hat die Magnet auch an der Preisschraube gedreht. Einen Euro mehr werden Badegäste in Zukunft bezahlen müssen. Neu ist auch die Essensversorgung. Man habe für den Imbissbetrieb eine Gastronomin aus dem regionalen Umfeld gewinnen können, die sich auch in anderen Bädern in der Region um die Verpflegung der Gäste kümmert.

Dafür soll es in diesem Jahr auch wieder eine Reihe von Zusatzangeboten geben. Vormittags soll ab 9 Uhr Wassergymnastik angeboten werden. Vereine und Schulklassen wiederum sollen auf dem Gelände übernachten können. Und am 8. Juli ist großes Feiern angesagt – zur "School's Out"– und Beachparty.