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Riesaer Nudeln aus Trend-Getreide

Die Teigwaren Riesa vergrößern ihr Sortiment - mit einem sehr alten Rohstoff.

Von Christoph Scharf
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Linda Noack zeigt im Riesaer Nudelcenter die neuen Produkte aus Dinkel.
Linda Noack zeigt im Riesaer Nudelcenter die neuen Produkte aus Dinkel. © Lutz Weidler

Riesa. Früher gab es Dinkelprodukte vor allem im Reformhaus. Mittlerweile ist das Getreide längst kein Nischenprodukt mehr, sondern hat seinen Weg in die Supermarktregale gefunden. Und nun reagiert man auch bei den Teigwaren Riesa auf den Trend - und nimmt erstmals Dinkel-Nudeln ins Sortiment auf. 

Nudeln in vier verschiedenen Sorten gibt es jetzt aus Dinkel, das bereits seit Jahrtausenden angebaut wird und schon von der gelehrten Äbtissin Hildegard von Bingen im Mittelalter geschätzt wurde. Die Teigwaren bieten sie nun in den Varianten Linguine, Spiralen, Makkaroni Chips und Wellenband an. Aber was ist das eigentlich?

"Linguine sind eine Alternative zu Spaghetti oder Makkaroni. Sie passen gut zu Pesto, Arrabiata-Sauce oder auch Bolognese", sagt Mitarbeiterin Linda Noack. Spiralen und Makkaroni-Chips seien mit die beliebtesten Formen unter den Nudeln, die man für den Nudelsalat nutzen könne, klassisch mit Ketchup und Käse essen könne oder einfach nach dem Kochen anbraten. "Die Wellenbandnudeln sind ideal zu Fisch, Wild oder auch ausgefallen als Muffin mit Tomatensauce", so die Marketing-Frau.

Dinkel ist weniger ertragreich als andere Getreidesorten - weshalb er auch lange Zeit kaum angebaut wurde. Der Rohstoff für die Teigwaren Riesa stammt laut Unternehmensangaben ausschließlich aus Mitteldeutschland. Und können die Bauern genug für den Markt liefern? "Das ist auch immer abhängig vom Wetter und der Nachfrage der Kunden. Daher planen wir unsere Rohstoffmenge schon vor der Aussaat, damit besser geplant werden kann", heißt es von den Teigwaren.

An der Merzdorfer Straße werden schon seit vielen Jahrzehnten Nudeln hergestellt.
An der Merzdorfer Straße werden schon seit vielen Jahrzehnten Nudeln hergestellt. © Sebastian Schultz

Unterscheiden lassen sich die neuen Dinkel-Nudeln von den bekannten Produkten ganz leicht am Aussehen: Sie sind bräunlicher als Hartweizen-Nudeln. Und merkt man das auch am Geschmack? "Pur könnte man einen Unterschied herausschmecken, je nachdem, wie ausgeprägt der Geschmacksinn ist", so Linda Noack. Sobald eine Sauce dazukommt, werde es schon schwieriger. Die Konsistenz sei jedenfalls gleich.

Bei der Verarbeitung allerdings gebe es für jede Nudelsorte einen Unterschied, so auch bei Dinkel: Stets müssen exakte Klimawerte für die Trocknung beachtet werden; der Dinkel-Rohstoff muss zudem separat gelagert werden. Und weil er auch im Einkauf etwas teurer ist, als Hartweizen, merkt man das auch im Verkauf: Die Packung Dinkel-Nudeln bieten die Teigwaren für einen unverbindlichen Verkaufspreis von 1,99 Euro an.

Dinkel-Nudeln sind nicht die erste Riesaer Spezialität aus alternativen Rohstoffen: Im Nudelcenter an der Merzdorfer Straße gibt es auch glutenfreie Nudeln aus Mais- und Kichererbsenmehl, außerdem Vollkorn-, Bio- und verschiedene Eier-Nudeln. Dort ist das Sortiment ohnehin ziemlich breit - und reicht von Bärlauch- über Tomate-Chili-Nudeln bis zu Schoko-Nudeln.

Während der Corona-Zeit und dem Lockdown war die Nachfrage bei den Teigwaren nach oben geschnellt, gefragt waren damals vor allem Artikel mit einem längeren Haltbarkeitsdatum. Mittlerweile sei der Absatz aber wieder auf dem Niveau vom Vorjahr, heißt es.

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