Riesa
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Wüstenstaub unterm Mikroskop

Der zuletzt gefallene Blutschnee ist wegen Kleinbestandteilen aus der Sahara rötlich gefärbt. Ein Riesaer erklärt, wie sich jeder die Partikel näher ansehen kann.

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Bei 125-facher Vergrößerung lassen sich die rötlichen Staubpartikel, die aus weißem Schnee Blutschnee machen, gut erkennen.
Bei 125-facher Vergrößerung lassen sich die rötlichen Staubpartikel, die aus weißem Schnee Blutschnee machen, gut erkennen. © Stefan Schwager

Riesa. Von Riesa bis in die Sahara sind es um die 3.000 Kilometer. Wer an ein kleines Stück Sahara gelangen will, dem reicht momentan aber vielleicht ein Spaziergang von 30 Metern. Denn der kürzlich auch in der Region gefallene „Blutschnee“ enthält kleine Partikel aus der wohl bekanntesten Wüste weltweit. Riesas Sternwartenvereins-Chef Stefan Schwager hat sich die unterm Mikroskop genauer angesehen und Aufnahmen davon gefertigt. Sie zeigen Zellstoffgewebe, auf dem neben bräunlich-grauen, heimischen Partikeln auch andere, mit einer rötlichen Färbung zu sehen sind.

Keine Profi-Optiken nötig

Dabei handele es sich um die Staubkörner aus der afrikanischen Sandwüste, so Schwager, der für seine Aufnahmen ein professionelles Durchlichtmikroskop benutzt hat. Ein solches brauche es aber gar nicht, betont der Macher der Riesaer Kinderuni.

Foto: Stefan Schwager
Foto: Stefan Schwager © Stefan Schwager
Foto: Stefan Schwager
Foto: Stefan Schwager © Stefan Schwager

So ließen sich schon mit einfacheren Hilfsmitteln wie Lupen, Schülermikroskopen oder dem Makromodus von Digitalkameras die Mini-Körner erkennen. „Die Möglichkeit sollte man nutzen, solange der Schnee noch nicht geschmolzen ist“, sagt Stefan Schwager. (SZ)

Experimentanleitung für Zuhause: Schneeschicht mit rötlicher Färbung einsammeln und das Schmelzwasser vorsichtig mit einem Filterpapier, Teefilter, Küchenrolle oder Taschentuch filtern. Dann die Rückstände im Filter trocknen und auf ein weißes Blatt Papier bringen. Dann kann man die Krümel/Staubkörner mit einem verfügbaren optischen Instrument beobachten.

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