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Kreml: "antirussische Psychose" im Westen

Russland liegt mit etlichen Staaten im Clinch, Ausweisungen von Diplomaten und Sanktionen inklusive. Die Verantwortung dafür sieht Moskau bei anderen.

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Wladimir Putin, Präsident von Russland.
Wladimir Putin, Präsident von Russland. © Alexei Druzhinin/Pool Sputnik Kremlin/dpa

Moskau. Der Kreml hat angesichts seiner vielen internationalen Konflikte eine "massenhafte antirussische Psychose" in zahlreichen Staaten beklagt. "Zwischen Moskau und einer Reihe von Staaten tritt in letzter Zeit eine gewisse Anspannung auf", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Staatsagentur Tass zufolge am Dienstag. Er wies erneut Vorwürfe der tschechischen Regierung zurück, russische Geheimdienstler seien an einer Explosion in einem Munitionsdepot 2014 beteiligt gewesen. Zwei Menschen starben damals. Es handele sich um absurde und "völlig unbegründete Anschuldigungen", so Peskow.

Spannungen gibt es seit Jahren etwa auch mit der Ukraine im Konflikt um Russlands Unterstützung von Separatisten im Osten des Landes und mit Blick auf die Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel 2014. Kiew sieht Moskau als "Aggressor". Die Lage um die Ostukraine hat sich wegen Truppenaufmärschen auf ukrainischem und auf russischem Gebiet zugespitzt. Der Westen ruft Russland zur Deeskalation auf.

Bereit zum Dialog

Zudem sind etwa die Beziehungen zur EU und zu den USA schwer belastet. Die Verantwortung für die Konflikte sieht Moskau bei anderen. "Russland ist in keiner Weise ein Initiator dieser Anspannung", meinte Peskow. Gleichwohl reagiere Moskau auf unfreundliche Schritte. Die EU und die USA haben Russland mit einer Vielzahl an Sanktionen belegt - nicht nur im Ukraine-Konflikt, sondern auch wegen dem russischen Staat zugeschriebener Attentate sowie Hackerangriffe auf Regierungsstellen.

Zugleich sei Russland ungeachtet der Spannungen bereit zu einem Dialog mit dem Westen - unter Wahrung seiner eigenen Interessen. Die Partner im Ausland, meinte der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin, sollten sich "beruhigen", damit Meinungsverschiedenheiten auf konstruktive Weise überwunden werden könnten. Dabei brauche es aber im Westen den "politischen Willen", sagte er. (dpa)