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Putin und Sachsen: Das Verhältnis in zwölf Bildern

Wladimir Putin hat prägende Jahre in Dresden verbracht. Privat und als KGB-Mann. Auch als russischer Präsident kam er hierher. Putin wurde hofiert, geehrt – und verkannt? Szenen einer Beziehung.

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Wladimir Putin hat eine besondere Beziehung zu Dresden und zu ganz Sachsen.
Wladimir Putin hat eine besondere Beziehung zu Dresden und zu ganz Sachsen. © Foto: Itar-Tass/dpa

Ab 1985. Putin kam als Major nach Dresden und ging als Oberstleutnant. Zwei seiner KGB-Kollegen aus Dresdner Zeit sind heute in Russland einflussreiche Wirtschaftslenker, die auf der Sanktionsliste stehen.

KGB-Agent mit Stasi-Ausweis.
KGB-Agent mit Stasi-Ausweis. © BStU

Frühjahr 1986. Der junge Vater 1986 mit Tochter Mascha auf dem heimischen Sofa. In Dresden lebte die Familie von 1986 bis 1990. "Einige der schönsten Jahre seines Lebens", hat Putin mal gesagt. Hier erlebte er aber auch den Untergang des Sozialismus. Allein soll er 1989 Demonstranten vor dem Dresdner KGB-Sitz gegenüber gestanden haben.

Putin ganz privat.
Putin ganz privat. © privat

1986. Die Videos der Disney-Serie "Gummibärenbande" half den Putins Deutsch zu lernen, schreibt Ludmilla Putina in ihren Erinnerungen an Dresden.

Die Gummibärenbande - als Streetart.
Die Gummibärenbande - als Streetart. © SZ

Februar 1987. Ludmilla Putin unterwegs in Dresdens Äußerer Neustadt mit Mascha, geb. 1985, und Katja, 1986. Die Töchter erscheinen kaum heute in der Öffentlichkeit. Die Putins sind inzwischen geschieden.

Die Familie.
Die Familie. © privat

Oktober 2006. Seinen Besuch im Oktober 2006 nutzte Putin am Morgen für einen privaten Bummel durch die Dresdner Altstadt. Kauft sich Kaffee und Brötchen. Melancholie, Show oder Charmeoffensive? Das Foto jedenfalls wird später von seinem eigenen Stab verbreitet.

Frühstück im Cafe am Schloss.
Frühstück im Cafe am Schloss. © Foto: Itar-Tass/dpa

Oktober 2006. Mit Merkel und Milbradt besucht Putin 2006 das neu eröffnete Historische Grüne Gewölbe. Die Staatlichen Kunstsammlungen arbeiteten bisher intensiv mit Museen in Russland zusammen. Das liegt jetzt auf Eis.

Prunk und Pracht.
Prunk und Pracht. © AP

Oktober 2006. Am Rande einer Tagung des "Petersburger Dialogs" wurde 2006 das Dostojewski Denkmal am Dresdner Landtag eingeweiht, Russische Künstler hatten immer enge Beziehungen zu Dresden. Auch Tolstoi, Schostakowitsch, Rubinstein oder Rachmaninov.

Dichter und Denker.
Dichter und Denker. © SZ/Thomas Lehmann

Januar 2008. Drei Amur-Tiger wurden 2008 im Zoo Hoyerswerda geboren. Er möge doch die Patenschaft übernehmen, schrieb die örtliche CDU an Tigerfreund Putin. Das irritierte viele. Der Präsident lehnte dankend ab. Dafür kam Sachsens Finanzminister Stanislaw Tillich zum Kuscheln. Im Zoo wurde Jahre später ein Krokodil nach Fidel Castro benannt. Auch das gab Ärger.

Ein Herz für Tiger.
Ein Herz für Tiger. © SZ/Thomas Lehmann

Januar 2009. Vor dreizehn Jahren bekam Putin beim Semperopernball den St. Georgs-Orden, für "den Kampf für das Gute" – ein halbes Jahr nach dem Georgienkrieg. Am Rande des Balls erläuterte er damals Journalisten energisch seine Haltung im Gas-Streit mit der Ukraine. Der Orden wurde ihm jetzt wieder aberkannt.

Große Oper für Wladimir Putin.
Große Oper für Wladimir Putin. © dpa

September 2001. Der Zar beim König. So scherzten damals Beobachter. Im September 2001 führten die Biedenkopfs die Putins durch den Dresdner Zwinger. Kurz vorher hatte Putin als erster russischer Präsident im Bundestag gesprochen und viel Beifall bekommen. Damals standen die Zeichen auf Versöhnung. Wurde da eine Chance verpasst?

Putin und Biedenkopf.
Putin und Biedenkopf. © dpa

Seit 2014. Russische Fahnen waren immer wieder bei Pegida-Demos zu sehen. "Frieden mit Russland" hieß es dort auch. Die Sehnsucht nach autoritärer Führung gipfelte in Sprüchen wie "Merkel nach Sibirien, Putin nach Berlin".

Populär bei Pegida.
Populär bei Pegida. © AP Photo

Dezember 2020. "Ein Palast für Putin", heißt der Enthüllungs-Film von Putins ärgstem Kritiker Alexej Nawalny über dessen privates Imperium. Dafür drehte er Ende 2020 auch in der Radeberger Straße 101 in Dresden, wo Putin einst wohnte. Nawalny, der wegen einer Vergiftung in Deutschland behandelt worden war, kehrte dann zurück nach Russland – und wurde gleich verhaftet.

"Ein Palast für Putin" - Putins Erzfeind ist Alexej Nawalny.
"Ein Palast für Putin" - Putins Erzfeind ist Alexej Nawalny. © Screenshot: SZ