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Sachsens Vize-MP will Putin Orden aberkennen

2009 wurde Wladimir Putin in Dresden der St.-Georg-Ordens verliehen. Als Reaktion auf die Invasion der Ukraine fordert Sachsens Vize-MP Wolfram Günther jetzt die Rücknahme der Auszeichnung.

Von Gunnar Saft
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Sachsens Ex-Ministerpräsident Stanislaw Tillich (r.) überreicht 2009 den Orden an Wladimir Putin.
Sachsens Ex-Ministerpräsident Stanislaw Tillich (r.) überreicht 2009 den Orden an Wladimir Putin. © SZ/Thomas Lehmann

Dresden. Sachsens Vize-Ministerpräsident Wolfram Günther von den Grünen drängt auf die Aberkennung des St.-Georg-Ordens für Wladimir Putin. Der russische Präsident hatte diesen 2009 offiziell für seine Verdienste um den sächsisch-russischen Kulturaustausch erhalten. Die schon damals sehr umstrittene Auszeichnung wurde ihm vom früheren sächsischen CDU-Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich überreicht, der während des damaligen Semperopernballs auch die Laudatio hielt.

Günther erklärt dazu: "Wir müssen uns in der Staatsregierung nicht einig werden, ob diese Ehrung schon im Jahr 2009 ein Fehler war. Aber wir sollten uns darüber einig sein, dass Wladimir Putin als Verantwortlicher für den aktuellen Angriffskrieg auf den souveränen Staat Ukraine, den Dankes-Orden des Sempernopernball-Vereins nicht länger tragen sollte."

Schließlich sei diese "ehrenvolle Auszeichnung" denen verliehen worden, die sich wie der Heilige Georg für das Gute in der Welt einsetzen, gegen alle Widerstände, "gegen den Strom", zitiert der Politiker dazu von der Homepage des Semperopernballs.

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Es wäre zudem nicht die erste Aberkennung, so Günther weiter. Der St.-Georg-Orden sei 2020 auch an Ägyptens Staatspräsident Al-Sisi verliehen worden. Nach einer breiten Protestwelle habe man ihm die Auszeichnung dann wieder aberkannt.