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Sachsen macht Schluss mit der Wachpolizei

Seit 2016 wurden fast 1.000 Männer und Frauen als Hilfskräfte ausgebildet, um Sachsen Polizisten zu unterstützen. Doch jetzt endet das Experiment.

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Sächsische Wachpolizisten verlassen zu Beginn ihrer Ausbildung in der Hochschule der Sächsischen Polizei einen Hörsaal.
Sächsische Wachpolizisten verlassen zu Beginn ihrer Ausbildung in der Hochschule der Sächsischen Polizei einen Hörsaal. ©  Sebastian Kahnert/dpa

Dresden. Seit Wiedereinführung der Wachpolizei 2016 haben nach Angaben des Innenministeriums 971 Frauen und Männer die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.

342 der Hilfskräfte nutzten die Chance, nach mindestens einem Dienstjahr in die verkürzte Polizistenausbildung zu wechseln. Weitere 160 sind auf dem Weg dahin, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Und im November beginnt der letzte Jahrgang des auf fünf Jahre begrenzten Projekts - mit 129 Teilnehmern.

Wachpolizisten helfen in den Polizeidienststellen beim Schutz von Flüchtlingsunterkünften sowie jüdischer und muslimischer Einrichtungen, sichern Festnahmen und Gefangenentransporte mit ab und bewachen Wohnorte gefährdeter Personen. 

„Sie haben in der Zeit personeller Not dazu beigetragen, dass die Polizei ihren Aufgaben in hoher Qualität gerecht werden konnte“, sagte die Ministeriumssprecherin. In der Regel hatten sie bereits einen Berufsabschluss - als Altenpflegerin, Friseur, Köchin, Pferdewirt, Lackiererin, Straßenbauer oder Zahntechnikerin.

Eine Wachpolizei im Freistaat gab es schon nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA, das Gesetz trat aber 2006 wieder außer Kraft. 

Wegen der Belastungen der Beamten durch Demonstrationen, Auseinandersetzungen bei Fußballspielen und Einsätzen rund um Asylunterkünfte hatte der Landtag Ende 2015 deren Wiedereinführung beschlossen. (dpa)