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A4: Ein Toter bei Unfall mit Gefahrgut-Lkw

Bei Wilsdruff auf der A4 Richtung Dresden sind am Freitagmorgen drei Lastwagen ineinander geprallt. Wie schon am Vortag ist ein Gefahrgut-Lkw involviert. Ein Mensch stirbt, der Stau ist endlos.

Von Mirko Jakubowsky & Erik-Holm Langhof
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Blick auf die A4 bei Wilsdruff: Der mit Stickstoff beladene Gefahrgut-Laster nach dem Auffahrunfall bei Wilsdruff.
Blick auf die A4 bei Wilsdruff: Der mit Stickstoff beladene Gefahrgut-Laster nach dem Auffahrunfall bei Wilsdruff. © dpa/ Sebastian Kahnert

Nossen/Wilsdruff. Auf der A4 bei Klipphausen hat es am Freitagmorgen erneut einen schweren Unfall mit einem Gefahrgut-Lastwagen gegeben. Kurz vor 6 Uhr sind drei Lastwagen zwischen dem Dreieck Nossen und Wilsdruff in Höhe der Behelfsausfahrt Rothschönberg auf der Fahrbahn in Richtung Dresden zusammengestoßen.

Wie ein Polizeisprecher auf Anfrage von Sächsische.de mitteilt, wurde dabei ein Lastwagen mit Stickstoff beschädigt. Das Gefahrgut trat aus, wodurch es den Einsatzkräften nur schwer möglich war, sich der Unfallstelle zu nähern.

Einen der Lkw-Fahrer konnten Feuerwehrleute nur noch tot bergen. Der Mann sei bei dem Unfall so schwer verletzt worden, dass er noch am Unfallort starb, teilte ein Polizeisprecher mit. Der Fahrer des Stickstoff-Lastwagens blieb offenbar unverletzt.

Der Stickstoff verteilt sich über der Autobahn. Die Fahrbahn ist voll gesperrt.
Der Stickstoff verteilt sich über der Autobahn. Die Fahrbahn ist voll gesperrt. © Roland Halkasch

Polizei und Rettungskräfte sowie die Feuerwehr eilten mit einem Großaufgebot zum Einsatz. Allein 94 Feuerwehrleute mit 25 Fahrzeugen seien vor Ort, schrieb die Feuerwehr auf Facebook. Die Bevölkerung wurde bereits am Morgen über die Warnapp "Nina" über den Unfall informiert. In der Warnung heißt es: "Es besteht keine unmittelbare Gefahr. Der Stickstoff wird durch die Feuerwehr kontrolliert abgelassen."

Lange Staus auf A4 nach Gefahrgut-Unfall

Die Autobahn war am Morgen zunächst in beide Richtungen gesperrt worden, am Mittag konnte zumindest die Fahrbahn in Richtung Chemnitz wieder freigegeben werden. In Richtung Dresden dauerte die Sperrung bis in die frühen Nachmittagsstunden an, dann konnten zumindest zwei Spuren freigegeben werden.

Das Führerhaus des Lastwagens ist völlig demoliert. Der Fahrer stirbt noch am Unfallort.
Das Führerhaus des Lastwagens ist völlig demoliert. Der Fahrer stirbt noch am Unfallort. © Roland Halkasch

Allerdings gestalteten sich die Bergungsarbeiten als derart schwierig, dass die Fahrbahn kurz darauf erneut komplett gesperrt werden musste. Erst am frühen Abend mussten die Kraftfahrer nicht mehr von der A4 abgeleitet werden. Ohnehin wechselten die Verkehrsteilnehmer zeitweise nur die Staustrecke, denn auch auf vielen nahe der Autobahn liegenden Umleitungsstraßen standen sie Stoßstange an Stoßstange.

Der Stau auf der A4 in Richtung Dresden war am Morgen mehrere Kilometer lang. Die Kraftfahrer standen bis hinter das Autobahndreieck Nossen - sowohl auf der A4, als auch der dort abzweigenden A14. Und es gab auch einen Folgeunfall: Zwischen den Anschlussstellen Siebenlehn und dem Dreieck Nossen waren zwei Lastwagen auf der rechten Spur zusammengestoßen, teilt eine Sprecherin der Polizei mit. Zumindest dort wurde glücklicherweise niemand verletzt, hieß es.

Da die A4 am Morgen in beide Richtungen gesperrt war, standen zeitweise auch gen Chemnitz Fahrende im Stau. Der reichte bis etwa zur Anschlussstelle Dresden-West, die Umleitungsstrecken durch Wilsdruff, Deutschenbora und Nossen waren völlig überlastet.

Ohnehin ist die A4 in Sachsen durch lange Baustellen derzeit besonders staugeplagt: Erst am Donnerstag kam es bei Siebenlehn - also nur wenige Kilometer weiter westlich - zu einem weiteren sehr schweren Unfall mit einem Gefahrgut-Lkw. Dabei wurde ein Mensch schwer verletzt, die Autobahn war ebenfalls stundenlang gesperrt.