Zwickau. Mehr als vier Jahre nach dem Tod eines Babys in Elsterberg (Vogtlandkreis) müssen sich die Eltern seit Dienstag vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Totschlag vor. Laut Anklage soll der Vater dem kleinen Jungen mindestens zwei bis drei Minuten lang ein Kissen aufs Gesicht gedrückt haben, um ihn ruhig zu stellen. Dadurch sei das Baby erstickt.
Die Mutter sitzt ebenfalls auf der Anklagebank, weil sie dabei gewesen, aber nicht eingegriffen haben soll. Zum Prozessauftakt am Landgericht Zwickau wies der Vater die Vorwürfe über seinen Rechtsanwalt zurück - die Mutter machte gar keine Angaben.
Für den Prozess gegen die beiden Deutschen sind weitere Verhandlungstermine bis in den Dezember hinein geplant. Ins Rollen kamen die Ermittlungen durch Schilderungen einer Tochter des Paares gegenüber ihrer Pflegemutter. Das Mädchen will das Geschehen beobachtet haben, war damals aber erst vier Jahre alt. Richter Klaus Hartmann sprach vor diesem Hintergrund von einer sehr komplizierten Beweisaufnahme. (dpa)