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Trotz Schließung: Diese angesagte Kneipe in Pirna stirbt nicht

Das Lokal an der Langen Straße in Pirna hatte zugemacht. Doch jetzt gibt es einen neuen Betreiber, der das alte Konzept fortführen, aber auch neue Akzente setzen will.

Von Mareike Huisinga
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Die Kneipe "GeheimRad" im Hinterhof in der Langen Straße hat eine Zukunft. Das dürfte besonders die kulturinteressierte Kundschaft erfreuen.
Die Kneipe "GeheimRad" im Hinterhof in der Langen Straße hat eine Zukunft. Das dürfte besonders die kulturinteressierte Kundschaft erfreuen. © Kristin Richter

Der Geheimtipp in der Pirnaer Gastroszene? Das ist das "GeheimRad". Die Kneipe liegt etwas versteckt in einem Hintergebäude in der Langen Straße. Doch das Lokal hat seit einiger Zeit geschlossen, was viele bedauern. Besonders die Jugendlichen, bei denen die Lokalität besonders angesagt ist.

Jetzt kommt Entwarnung: Das Lokal hat einen neuen Pächter und wird wieder in Schwung gebracht. Mit alten und neuen Ideen. Das bestätigt Maros Feher aus Pirna."Ich plane, das Lokal Anfang April wiederzueröffnen", sagt der neue Pächter auf Nachfrage von Sächsische.de.

Kultur ist in der Pirnaer Kneipe GeheimRad angesagt

Auf der Speisekarte stehen kleine feine Häppchen, unter anderem Schinkenplatte. Auch Flammkuchen und Tapas wie Oliven und Käsewürfel sollen angeboten werden. Außerdem gibt es Wein und Bier. Maros Feher setzt auf Bewahrung der Tradition in dem Lokal. "Geplant sind Mini-Konzerte und Lesungen", sagt er. Er möchte weiterhin ein kulturinteressiertes Publikum ansprechen.

Ob ihm das gelingen wird? Davon ist jedenfalls Katrin Böttger überzeugt. "Ich bin froh, dass Herr Feher das Lokal weiterführt. Viele Gäste hatten Angst, dass es für immer geschlossen bleibt", sagt die vorherige Pächterin des "GeheimRads".

Maros Feher wurde in der Slowakei geboren, wo er als Fremdsprachenlehrer arbeitete. Seit 2022 wohnt er in Pirna und jobbte unter anderem bei einem Pizza-Service. "Mit dem Lokal 'GeheimRad' mache ich mich jetzt selbstständig, das war schon immer mein Traum", sagt der 50-Jährige.

Schwofen im Innenhof von GeheimRad in Pirna

Ende Dezember 2023 schloss die Katrin Böttger das Kultur-Café in der Langen Straße. Dafür hatte sie einen guten Grund. "Es war zeitlich nicht mehr zu schaffen", sagte die 52-Jährige damals, die außerdem noch das Geschäft "Vom Fass" in der Barbiergasse führt, wo unter anderem edle Whiskysorten, hochprozentige Weinbrände sowie Öle, Essig, Oliven, Chutneys und Sanddornlikör verkauft werden. "Zwei Jobs parallel im Gastrobereich, das war einfach zu viel", erklärt Böttger.

Die Kneipe, die im Pirnaer Volksmund auch liebevoll "das Kneipchen" genannt wird, hat rund 35 Innenplätze. In lauen Sommernächten können circa 15 Gäste im Außenbereich zur Elbseite Platz nehmen.

Katrin Böttger hatte das Lokal vor circa anderthalb Jahren übernommen und mehrere Mitarbeiter angestellt. Auch bei der Pirnaer Hofnacht war das "GeheimRad" mit von der Partie. Es wurde fröhlich in dem Innenhof geschwoft. Im vergangenen Jahr im Januar fand das "Literarische Komplott" in den Räumen statt. Mehrere Autoren trugen ihre Werke vor.

Der vorherige Pächter des "GeheimRads", Norbert Pazak, hatte im Sommer 2022 aus gesundheitlichen Gründen aufgehört.