Dresden. Ein Platz, benannt nach dem gerade verstorbenen Michael Gorbatschow, das regt jetzt Gerhart Baum an. Der frühere FDP-Bundesinnenminister, geboren 1932 in Dresden, möchte mit seiner Idee und Initiative daran erinnern, dass es der einstige Präsident der Sowjetunion war, dem die Ostdeutschen die Befreiung eines Teiles Deutschlands von der Diktatur und seine Wiedervereinigung verdanken. Diese historische Leistung sei Motivation für den Vorschlag.
In einem offenen Brief an den Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert (ebenfalls FDP) weist Baum als Ehrenmitglied der "Friends of Dresden" darauf hin, dass der Verein Gorbatschow 2010 mit dem ersten Friedenspreis geehrt hat. Der 89-Jährige hielt damals die Laudatio auf den Präsidenten und hob seine Vorreiterrolle und sein beharrliches Eintreten für die atomare Abrüstung hervor.
In seiner Dankesrede nahm er darauf Bezug, als er sagte: „Die Anzahl der Atommächte wächst. Der internationale Terrorismus ist eine reale Gefahr, Und je mehr Länder über Atomwaffen verfügen, desto globaler wird diese Gefahr.“ Gorbatschow hat bis zum Schluss unermüdlich für eine Welt ohne Atomwaffen gekämpft. Und dieser Kampf sei heute dringlicher denn je. "Wenn Putin-Russland Gorbatschow nicht ehrt: Wir haben allen Anlass, es gerade jetzt zu tun", sagt Gerhart Baum. (SZ)