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Gibt es noch den guten Weihnachtsbaum aus Sachsen?

Der Weihnachtsbaum gehört zur Adventszeit wie leuchtende Kinderaugen und leckere Plätzchen. Doch unter seinen Wurzeln lauern Läuse, Dürren und Pestizide. Über die Rettung einer Tradition.

Von Luisa Zenker
 12 Min.
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Ulrich Kleinstäuber von "Een Baum aus Sachsen" muss die Flächen zwischen den Weihnachtsbäumen dreimal im Jahr mähen, weil er keine Bodenherbizide einsetzt.
Ulrich Kleinstäuber von "Een Baum aus Sachsen" muss die Flächen zwischen den Weihnachtsbäumen dreimal im Jahr mähen, weil er keine Bodenherbizide einsetzt. © Jürgen Lösel

Ingo Mette stapft durch den Matsch, der an seinen Stiefeln kleben bleibt. Immer weiter den Hügel hinauf. Vorbei an kniehohen Tannenbäumen zu seiner Linken und Rechten. Oben bleibt der Mann mit forstgrüner Winterjacke stehen, deutet mit dem Finger auf ein grasbewachsenes Feld. Braune, nadelige Stöcke schauen im Abstand von einem Meter aus dem Erdboden. Vor einem halben Jahr trugen sie noch den Namen Weihnachtsbaum. „Die sind alle tot“, schnauft Mette. Er schluckt. „Das ist nicht zum Lachen.“ Der Dürresommer hat die vierjährigen Weihnachtsbäume umgebracht. Der Tod einer ganzen Kinderstube erstreckt sich auf dem Areal. 3.500 tote Bäume. Ein einzelner zwei Meter hoher Weihnachtsbaum vom Land- und Forst-Betrieb Mette im Bahretaler Ortsteil Gersdorf kostet 40 Euro.

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