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Halloween: Richtig Gruseln in der Nacht der leuchtenden Kürbisse

Heute ist Halloween - höchste Zeit zum Fratzenschnitzen, für die richtige Gruselfilmauswahl und eine Idee für den Hund.

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Mit der richtigen Technik lassen sich wahre Kunstwerke aus Kürbissen schnitzen.
Mit der richtigen Technik lassen sich wahre Kunstwerke aus Kürbissen schnitzen. © Symbolfoto: dpa

Gesichter in Gemüse schnitzen – das haben die Iren erfunden. Um in der Nacht vor Allerheiligen böse Geister abzuschrecken, höhlten sie schon im zeitigen 19. Jahrhundert ursprünglich Rüben aus und beleuchteten sie mit glühender Kohle.

Mit den Auswanderern gelangte der Brauch in die USA. Dort wurde die Rübe bald gegen den in großen Mengen zur Verfügung stehenden Kürbis ausgetauscht.

Inzwischen werden Kürbisfratzen, die in der Nacht vom 31. Oktober leuchten, auch in Sachsen immer häufiger aufgestellt.

Welche Kürbisse eignen sich zum Schnitzen besonders gut?

In vielen Familien gehört es zum Ritual, dass Eltern zusammen mit den Kindern Kürbisse schnitzen. Gut verarbeiten lassen sich große Feldkürbisse, weil ihr Fruchtfleisch faserig und leichter zu entfernen ist. Die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse rät, dem Kürbis mit wasserlöslichen Stiften ein Gesicht aufzumalen.

Überflüssige Linien lassen sich einfach wegwischen. Ausgeschnitten wird entlang der Linien. Wer sie vorher mit einer Nadel punktiert, hat es noch etwas leichter.

Filigrane Muster lassen sich am besten mit einem Teppichmesser schnitzen. Das sollten aber die großen Geschwister oder die Eltern übernehmen.

Heute gelten die Kürbisfratzen allen Halloween-Freunden als Zeichen: Wo eine leuchtet, darf man mit Leckereien rechnen. Dann klingeln Kinder in Gruselkostümen an der Tür und drohen mit Saurem, wenn es nichts Süßes gibt.

Sind alle Nachbarn erschreckt, kann das Fürchten daheim weitergehen. Hexen, Vampire und Zombies treiben rund um Halloween auch im Fernsehen, auf Youtube oder bei Streaming-Anbietern ihr Unwesen.

Welche Gruselfilme sind für Kinder altersgerecht?

Doch welche schaurigen Gruselabenteuer kann man Kindern zumuten? Medienpädagogen haben auf der Webseite flimmo.de dafür ein Ampelsystem entwickelt.

Grundsätzlich gelte: Jedes Kind geht anders mit spannenden und gruseligen Szenen um. Das liegt auch am Alter und der bereits erworbenen Medienkompetenz. Eltern sollten daher genau darauf achten, wie viel der Nachwuchs an Spannung verträgt. Horrorfilme für Erwachsene sind jedoch für alle Altersgruppen tabu.

Für Gruselspaß ohne Überforderung hat Flimmo eine Filmauswahl zusammengestellt. Dabei wird immer das Mindestalter angegeben. Dennoch macht auch den Kindern immer das gemeinsame Gucken mit den Eltern am meisten Spaß.

Für Kinder ab drei Jahre eignen sich demnach zum Beispiel „Feuerwehrmann Sam – Gruselparty“ (Prime Video, KiKA, Disney+) oder „Die Sendung mit dem Elefanten -– Hexen und kleine Monster“ (ARD Mediathek). Kinder ab fünf Jahre können bedenkenlos „Ivy & Bean vertreiben das Schulgespenst“ (Netflix) oder „Sigmund und die Seemonster“ (Prime Video) schauen.

Für Kinder ab sieben Jahren sind „Die kleine Hexe“ (Prime Video, KiKA, Disney+) oder „Die Monster AG“ (Disney+, Disney Channel) und ab neun Jahre die Filme „Wildhexe“ (Disney Channel) oder „Das Seeungeheuer“ (Netflix) geeignet. Kinder ab elf Jahre gruseln sich altersgerecht bei „Die Hexenprinzessin“ (ZDF Mediathek) oder bei der „Addams Family – In verrückter Tradition“ (Prime Video, SuperRTL).

Und was macht man mit dem Hund?

Für Haustiere ist Halloween meist wirklich ein Grauen. Ständiges Klingeln, Dauerlärm, ungewohnte Geräusche und Sprechchöre bedeuten für viele Hunde und Katzen absoluten Stress. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten rät daher, den Hund besonders gut auszulasten.

"Ein müder Hund ist nicht so schnell gestresst wie ein unausgelastetes Tier", erklärt Vier Pfoten-Heimtierexpertin Sarah Ross. Lange Gassirunden einzulegen - mit der einen oder anderen Spielunterbrechung - fordere den Kopf und stärke die Bindung. Auch eine neue Route ist aufregend für den Hund.

Wenn möglich, sollte man zudem die Zeit tagsüber für Spaziergänge nutzen, wenn nicht so viele Menschen in Kostümen unterwegs sind. Denn die seien ungewohnt und könnten gerade sensible Hunde verschrecken. "Auch Katzen sollten bis Sonnenuntergang ins Haus geholt werden", so Ross.

Lustig für den Menschen, aber ein Grauen fürs Tier: Ein Chihuahua Hund kostümiert in Lederjacke und Stecknadelkopf streckt die Zunge raus. Fast 250 kostümierte Hunde und ihre Besitzer nehmen an der größten Halloween-Parade des Landes für Hunde im East Riv
Lustig für den Menschen, aber ein Grauen fürs Tier: Ein Chihuahua Hund kostümiert in Lederjacke und Stecknadelkopf streckt die Zunge raus. Fast 250 kostümierte Hunde und ihre Besitzer nehmen an der größten Halloween-Parade des Landes für Hunde im East Riv © ZUMA Press Wire

Sowohl Hunde als auch Katzen sollten nicht unnötig verkleidet werden, fordert die Expertin. Je nach Kostüm werde nicht nur die Bewegungsfreiheit der Tiere eingeschränkt, sondern auch die Kommunikation über die Körpersprache verhindert.

Hunde kommunizieren ihre Gefühle über die Position der Ohren und der Rute sowie über ihre Körperhaltung und die Augen. Wird all das durch Kostüme verdeckt, kann der Vierbeiner nicht mehr artgemäß kommunizieren. Sarah Ross: "Das ist ein einfacher Gag nicht wert." (dpa mit rnw/sp)