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Junger Autofahrer muss nach wilder Verfolgungsjagd in Haft

Viele Blechschäden, zwei dienstunfähige Polizisten und ein Haftbefehl: Das ist die Bilanz einer Verfolgungsfahrt im nordsächsischen Eilenburg.

Von Mirko Jakubowsky
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Die Flucht vor der Polizei in Eilenburg bleibt für einen 21-Jährigen nicht folgenlos.
Die Flucht vor der Polizei in Eilenburg bleibt für einen 21-Jährigen nicht folgenlos. © David Inderlied/dpa (Symbolfoto)

Leipzig. Ihren Einsatz am vergangenen Wochenende werden zwei sächsische Polizisten so schnell wohl nicht vergessen. Die beiden Beamten wollten am frühen Sonntagmorgen auf der Leipziger Straße in Eilenburg den Fahrer eines Ford Focus kontrollieren, doch anstatt anzuhalten gab der Mann am Steuer Gas. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, raste der Ford durch mehrere Seitenstraßen, an der Rollenstraße ließ er schließlich seinen Beifahrer aussteigen.

Während dieser zu Fuß flüchtete, setzte der Mann am Steuer den Ford zurück und rammte den zwischenzeitlich hinter ihm eingetroffenen Streifenwagen. Anschließend beschleunigte er seinen Wagen wieder und fuhr auf einen 27-jährigen Polizisten zu, der sich nur durch einen Sprung in Sicherheit bringen konnte. Danach wendete der Mann und fuhr auf einen zweiten Beamten (54) zu, der wie sein Kollege zur Seite springen musste, um nicht erfasst zu werden. Der Ford streifte bei der Aktion einen parkenden Hyundai – und fuhr weiter.

Auf der nun folgenden Fahrt wurden weitere Fahrzeuge beschädigt, darunter auch ein zweiter Streifenwagen. Erst in Höhe eines Kreisverkehrs konnte der Fahrer letztendlich gestellt werden. Hier wurde auch das Motiv für die rasante Flucht des Deutschen klar: Der 21-Jährige hatte keine Fahrerlaubnis, zudem stand er unter dem Einfluss „berauschender Mittel“, hieß es.

Staatsanwalt schickt Fahrer in Haft

Der junge Mann wurde festgenommen, ein Staatsanwalt ordnete die Durchsuchung des Fahrzeugs und der Wohnung des Tatverdächtigen an. Dabei wurden weitere Drogen und eine geladene Schreckschusswaffe sichergestellt.

Auf den 21-Jährigen wartet nun gewaltiger Ärger: Der Haftbefehl wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung in vier Fällen, vorsätzlichen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und unerlaubten Entfernens vom Unfallort wurde in Vollzug gesetzt. Der junge Mann sitzt nun in einer Justizvollzugsanstalt.

Die beiden Polizisten, die sich nur durch Sprünge vor dem Ford-Fahrer retten konnten, sind vorerst nicht mehr dienstfähig.