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Koste es, was es wolle: Zwei junge Syrer und ihr Weg nach Dresden

Die Bundesregierung will künftig mehr Flüchtlinge abschieben. Aber was bringt das wirklich? Zwei, die bleiben dürfen, sind Mustafa und Welat aus Syrien. Die Brüder nahmen Prügel, Hunger, Gefängnis und Todesängste in Kauf, um nach Dresden zu kommen. Und nun?

Von Henry Berndt
 12 Min.
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Ausgezehrt, traumatisiert, verletzt, aber glücklich: Nach wochenlanger Flucht quer durch Europa sind Welat (l.) und Mustafa im Oktober in Dresden angekommen. Sie stammen aus Kobani, einer kurdisch geprägten Stadt im Norden Syriens.
Ausgezehrt, traumatisiert, verletzt, aber glücklich: Nach wochenlanger Flucht quer durch Europa sind Welat (l.) und Mustafa im Oktober in Dresden angekommen. Sie stammen aus Kobani, einer kurdisch geprägten Stadt im Norden Syriens. © SZ/Veit Hengst

Sie glauben, dass ihr Leben jetzt enden wird. Jetzt und hier auf dem Rücksitz dieses weißen BMW X3, der mit weit über 200 Kilometern pro Stunde über eine ungarische Autobahn rast. Das Auto wird von Polizisten verfolgt, die bemerkt haben, wie Welat, Mustafa und acht andere Flüchtende nahe der serbischen Grenze eingestiegen sind. Niemand ist angeschnallt. „Ich halte nicht an“, sagt der Fahrer immer wieder. „Ich werde mich nicht erwischen lassen, auch wenn ich dafür sterben muss.“ Mit Schaudern denkt Welat an den Fahrer zurück: „Das war kein Mensch, das war ein Monster.“

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