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Kretschmer sehr besorgt über Abwanderung von Unternehmen

Der bei VW in Zwickau geplante Stellenabbau treibt den Ministerpräsidenten um. Wegen der Abwanderung könnte die gesamte Wirtschaft im Freistaat Schaden nehmen.

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Volkswagen Sachsen will in seinem Werk in Zwickau einen Teil der Stellen abbauen.
Volkswagen Sachsen will in seinem Werk in Zwickau einen Teil der Stellen abbauen. © Hendrik Schmidt/dpa

Dresden. Vor dem Hintergrund des Stellenabbaus bei Volkswagen in Zwickau hat sich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer besorgt über abwandernde Unternehmen geäußert. "Alles, was jetzt ins Ausland abwandert, wird für 10 oder 20 Jahre dort sein und nicht wieder zurückkommen", sagte der CDU-Politiker in einem Interview der "Freien Presse" (Samstag). Wenn ein wesentlicher Teil der Industrie wegbreche, könne der Rest wie ein Kartenhaus zusammenfallen.

Bereits vergangene Woche hatte sich Kretschmer besorgt über einen drohenden Stellenabbau am Volkswagen-Standort Zwickau geäußert. Der Automobilkonzern will wegen schwächelnder Nachfrage nach seinen E-Autos Stellen abbauen und knapp 270 demnächst auslaufende Verträge von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht verlängern. Das Thema sorgte in den vergangenen Tagen für viel Aufsehen, als Kretschmer den Stellenabbau noch vor der offiziellen Verkündung bei einer Regionalkonferenz der CDU in Riesa angedeutet hatte.

Zudem zeigte sich der Ministerpräsident zunächst skeptisch, ob man sich als Gesellschaft zu sehr auf einen Boom der Elektromobilität verlassen habe.

Knapp eine Woche später rudert Kretschmer leicht zurück. Im Interview mit der "Freien Presse" sagt er: "Zwickau als Leitwerk der Elektromobilität ist ein Riesenvorteil: Hier werden die neusten Technologien entwickelt und gefertigt." Dies mache den Standort zukunftssicher. "Die Kollegen bei Volkswagen sind verunsichert. Es wird weniger Schichten und damit weniger Menschen geben, die dort arbeiten." Aber es werde auch wieder aufwärts gehen. (dpa)