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Mehr Straftaten wegen sexueller Orientierung in Sachsen

Die Zahl der queerfeindlichen Angriffe in Sachsen hat stark zugenommen, zwei Opfer wurden sogar schwer verletzt. Die Linke fordert Konsequenzen.

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Zwei Teilnehmer des CSD in Riesa: Queere Menschen sind in Sachsen stärker gefährdet als zuvor.
Zwei Teilnehmer des CSD in Riesa: Queere Menschen sind in Sachsen stärker gefährdet als zuvor. © SZ/Eric Weser

Dresden. Die Angriffe auf Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung haben im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Insgesamt wurden 92 solche Straftaten registriert, geht aus einer am Freitag veröffentlichten Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Abgeordneten Sarah Buddeberg (Linke) hervor.

Sie fragt Zahlen dazu regelmäßig ab und zeigte sich sehr besorgt. "Das Ergebnis sollte alle aufschrecken: Von 2021 zu 2022 stieg die Anzahl der geschädigten Personen um 50 Prozent. Zwei der Opfer dieser queerfeindlichen Angriffe wurden schwer verletzt." Insgesamt seien 18 Menschen geschädigt worden, im Jahr zuvor 12. Die Zahl der Straftaten hatte sich etwa verdoppelt. 2021 waren es 44.

Buddeberg forderte Konsequenzen. "Ein wichtiger Schritt in Sachsen wäre eine unabhängige Meldestelle, wie sie in anderen Bundesländern Standard ist. Auch die Staatsregierung täte gut daran, die Forderungen aus der queeren Community aufzugreifen. Alle Menschen haben das Recht auf ein sicheres und gewaltfreies Leben", betonte die Politikerin.

Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren. (dpa)