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Mitschüler des Sohnes attackiert: Ermittlungen gegen Glauchauer OB

Nach dem Angriff des Glauchauer Oberbürgermeisters Marcus Steinhart auf einen Mitschüler seines Sohnes könnte es dienstliche Folgen geben. Das Landratsamt prüft den Vorfall nun "von Amtswegen".

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Der Oberbürgermeister von Glauchau Marcus Steinhart muss nach einem Angriff auf den Mitschüler seines Sohnes möglicherweise auch dienstliche Konsequenzen fürchten.
Der Oberbürgermeister von Glauchau Marcus Steinhart muss nach einem Angriff auf den Mitschüler seines Sohnes möglicherweise auch dienstliche Konsequenzen fürchten. © Stadt Glauchau

Glauchau. Ein Angriff auf einen Mitschüler seines Sohnes könnte für den Glauchauer Oberbürgermeister Marcus Steinhart (CDU) dienstlich Folgen haben. Das Landratsamt Zwickau prüft, ob in dem Fall ein Disziplinarverfahren einzuleiten ist, wie eine Sprecherin am Montag sagte. Steinhart habe sich wegen des Vorfalls bei der Kommunalaufsicht gemeldet. Er werde zeitnah die Gelegenheit haben, sich ausführlich dazu zu äußern. "Im Anschluss wird ergebnisoffen geprüft werden, inwieweit eine Verletzung innerhalb des Beamtenrechtes vorliegt."

Da es sich um eine Einzelfallprüfung handle, könne nicht gesagt werden, wie lange das Ganze dauern werde, hieß es. Steinhart gehe weiter seinen Amtsgeschäften nach, sagte eine Sprecherin des Glauchauer Rathauses am Montag.

Die Polizeidirektion Zwickau ermittelt gegen Steinhart, der seit 1. August im Amt ist und zuvor als Fachbereichsleiter für öffentliche Sicherheit, Ordnung und Soziales in der Stadtverwaltung gearbeitet hatte.

Ihm werden Beleidigung und Körperverletzung vorgeworfen. Es gehe um eine tätliche Auseinandersetzung zwischen ihm und einem Mitschüler seines Sohnes am vergangenen Dienstag an der Europäischen Oberschule Waldenburg. Die Polizei sei gerufen worden und habe den Fall vor Ort aufgenommen, hieß es.

"Ich bereue diesen Vorfall zutiefst"

Steinhart hat den Vorfall in einem Facebook-Post bestätigt. "Mein Verhalten ist rational nicht zu erklären", schrieb er dazu. Nach seinen Angaben setzten zwei Mitschüler seinem Sohn über Monate zu mit "kaum vorstellbaren Beleidigungen und Erniedrigungen". Das habe den Jungen seelisch enorm belastet.

Als er den Hauptakteur zur Rede gestellt und mit seinem Verhalten konfrontiert habe, sei es zur körperlichen Auseinandersetzung gekommen. Er sei daraufhin selbst zur Schulleitung gegangen, um dies zu melden, schrieb Steinhart.

"Ich möchte mich in aller Form für diesen Vorfall entschuldigen, den ich zutiefst bereue", erklärte er. "Ich habe als entsetzter Vater gehandelt, der seinen Sohn beschützen wollte." (dpa)