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Viele Sachsen sehen in den Grünen keine Problemlöser

Umfragen zeigen: Die Grünen haben angesichts aktueller Krisen mit ihren Positionen einen schweren Stand in Sachsen.

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Die Grünen stoßen angesichts aktueller Krisen mit ihren Positionen in Sachsen auf wenig Zustimmung.
Die Grünen stoßen angesichts aktueller Krisen mit ihren Positionen in Sachsen auf wenig Zustimmung. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa (Symbolfoto)

Dresden. Die Klimapolitik, die Debatte ums Heizen, der ewige Streit ums Tempolimit, der Umgang mit dem Krieg in der Ukraine – die Positionen der Grünen bei diesen und weiteren Themen weichen zum Teil stark vom sogenannten Wählerwillen ab. Zumindest mit Blick auf Sachsen, wo die Grünen nach aktueller Sonntagsfrage (vom 2. April) bei 8 Prozent stehen.

Gut anderthalb Jahre vor der Landtagswahl ist die Ausgangslage für die Grünen in Sachsen so gesehen nicht optimal. Ein Weg aus dem Umfragetief zeichnet sich angesichts wohl kaum binnen Jahresfrist zu bewältigender globaler Krisen auch nicht ab. Zudem denkt die Mehrheit der Sachsen (80 Prozent), dass die Partei gegenwärtig nicht die richtigen Antworten auf die derzeit drängendsten politischen Probleme bereithalte, wie eine repräsentative Umfrage von Civey und Sächsische.de zeigt.

Das Ergebnis legt nahe, dass es den Grünen in Sachsen offenbar nicht gelingt, Erfolge aus den Regierungsbeteiligungen in Bund und Land für sich zu vereinnahmen. Stattdessen scheint der Partei im Freistaat das Image einer belehrenden beziehungsweise stark ins Leben der Menschen eingreifenden Partei anzuhaften.

Gefragt danach, ob die Grünen, den Menschen zu stark vorschreiben würden, wie sie leben sollten, sagen 86 Prozent der Sachsen "Ja". Das bundesweite Ergebnis dieser Umfrage weicht etwas ab, dennoch haben auch 74 Prozent der Deutschen diesen Eindruck von den Grünen.

Angesprochen darauf, ob die Partei von der Bevölkerung manchmal zu viel auf einmal verlange, sagt Sachsens Grünen-Fraktionschefin im Landtag, Franziska Schubert, im kürzlich erschienenen Podcast "Politik in Sachsen": "Aufgabe von Politik ist es nicht, den Menschen immer nur zu erzählen, was sie hören wollen, sondern man muss auch deutliche Worte dafür finden, was notwendig ist. Auch wenn man dafür keinen Beliebtheitswettbewerb gewinnt." (SZ/fad)

Informationen zu Umfragen mit Civey

Sächsische.de führt regelmäßig in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsunternehmen Civey repräsentative Umfragen durch. Die Befragungen finden ausschließlich online statt. Wie die Umfragen mit Civey genau funktionieren, wird in diesem FAQ-Artikel erklärt.

In diesem Artikel wurden zwei Umfragen ausgewertet, die Sächsische.de in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsunternehmen Civey durchgeführt hat.

  • Für die Umfrage, ob die Grünen die richtigen Antworten auf die momentan drängendsten politischen Probleme bieten, besteht die bundesweite Stichprobe aus 5.059 Teilnehmern, die sächsische aus 395.
  • Für die Umfrage, ob die Grünen zu stark vorschreiben würden, besteht die bundesweite Stichprobe aus 5.014 Teilnehmern, die sächsische aus 396.

Die sächsischen Stichproben wurden jeweils entsprechend der Wahlbevölkerung im Land nach der River-Sampling-Methode gezogen.