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Köpping wirbt für positive Haltung bei Aufnahme Geflüchteter

Migration ist ein Dauerthema in Sachsen - nicht nur durch die Grenzlage des Freistaates bedingt. Die sächsische Sozialministerin ist unermüdlich dabei, dabei an das Gemeinschaftsgefühl zu appellieren.

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Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD)
Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) © dpa Jan Woitas/dpa

Dresden. Sachsens Sozialministerin Petra Köpping hält eine positive Grundstimmung bei der Aufnahme von Asylbewerbern für erforderlich, um damit einhergehende Probleme zu lösen. Kommunen hätten nach wie vor große Schwierigkeiten bei der Aufnahme und der Integration Geflüchteter, räumte die SPD-Politikerin am Dienstag nach der Kabinettssitzung ein.

Sie persönlich glaube aber nicht, dass dies nur mit Kapazitätsproblemen bei der Unterbringung zu tun habe, sondern auch mit dem Willen vor Ort, ob die Bevölkerung das möchte oder ob es eine ablehnende Haltung gebe.

Köpping zufolge hat Ostdeutschland in einer vergleichsweise kurzen Zeit eine große Anzahl von Flüchtlingen aufnehmen müssen. Heute gebe es hier Städte mit einem Ausländeranteil von zehn Prozent, in manchen ländlichen Regionen von sieben Prozent.

60 Prozent der in Sachsen untergekommenen Ukrainer sind noch immer arbeitslos

Die westdeutschen Länder hätten damals mehr Zeit gehabt, die einheimische Bevölkerung dabei einzubinden. "Mir ist es wichtig, dass wir positiv an die Aufnahme von Asylbewerbern herangehen müssen - bei allen Problemen, die wir haben", sagte Köpping. Man brauche dafür eine "positive Kultur".

Das Kabinett hatte am Dienstag auf seiner wöchentlichen Sitzung Experten aus der Wissenschaft und von Behörden zum Thema Migration und Integration eingeladen. Köpping bekräftigte im Anschluss ihre Überzeugung, dass Sprache und Arbeit die wichtigsten Integrationsinstrumente sind.

Sie appellierte an Arbeitgeber, den Betroffenen eine Chance zu geben. Köpping bezog sich dabei auch auf den Umstand, dass 60 Prozent der in Sachsen untergekommenen Ukrainer arbeitslos gemeldet sind. Die Menschen wollten arbeiten, sagte die Ministerin. Arbeit sei die Voraussetzung für Akzeptanz. (dpa)