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Morgenlage in Sachsen: Faktor Kretschmer, Raketentests, Wahlumfrage

Das erwartet Sachsen von seiner Regierung + Ariane-Rakete wird in Dresden getestet + Kretschmer als Wahlfaktor

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Trotz der schlechten Wahlergebnisse, sieht Dresdner Politikwissenschaftler Hans Vorländer Michael Kretschmer als wichtigen Erfolgsfaktor für die CDU.
Trotz der schlechten Wahlergebnisse, sieht Dresdner Politikwissenschaftler Hans Vorländer Michael Kretschmer als wichtigen Erfolgsfaktor für die CDU. © dpa

Guten Morgen,

Der Mangel ist zentral: Bei der Frage nach den drängendsten Problemen für eine neue Landesregierung setzen die Sachsen zwei Themen nach vorn – den Kampf gegen Lehrermangel und den Kampf gegen Ärztemangel. Verständlich allemal, Bildung und Versorgung liegen allen am Herzen. Der Mangel ist allerdings nicht in erster Linie Folge falscher tagespolitischer Entscheidungen aus Dresden oder Berlin. Er ist eine Folge von Abwanderung, Bevölkerungsrückgang, letztlich der demografischen Entwicklung.

Obwohl Bildungspolitik Landessache ist, kann der Freistaat nur begrenzt gegensteuern. Verbeamtet und kräftig investiert hat er schon. Auch um Quereinsteiger wird emsig geworben. In der Medizin ist ein Teil des Problems ähnlich. Ärzte auf dem Land finden nur schwer Nachfolger für ihre Praxen, wenn sie in Rente gehen. Es gibt Förderung für angehende Landärzte und Ideen für finanziell darbende Kliniken, als verkleinerte Versorgungszentren weiterzumachen.

Ob das reicht? Abwanderung hat Sachsen über Jahre geprägt, manche Folgen werden heute erst so richtig deutlich. Politik kommt hier an ihre Grenzen. Sie kann Geld geben, aber wenn die Menschen fehlen, wirkt das nur begrenzt. Innovationen sind gefragt. Vielleicht helfen ja digitale Angebote wie Sprechstunden übers Netz und virtueller Unterricht.

Ihnen einen guten Tag, kommen Sie gut in die Woche,

Ihr Thilo Alexe, Politikredakteur Sächsische.de.

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Umweltminister fordert Brückenstrompreis

Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) hat einen zeitlich befristeten, subventionierten Brückenstrompreis für energieintensive Industrieunternehmen gefordert. In Sachsen würden unverzichtbare Grundstoffe für die Halbleiter- und Solarindustrie hergestellt, es gebe zahlreiche energieintensive Unternehmen, die unverzichtbar sind für das Industrieland Sachsen, teilte der Grünen-Politiker in Dresden mit. "Wir können es uns nicht leisten, dass diese Unternehmen Investitionen aufschieben oder woanders hingehen, nur weil der Industriestrompreis aus ideologischen Gründen blockiert wird." Verantwortungsvolle Industriepolitik sei es, allen Unternehmen, die viel Strom bräuchten und eine Schlüsselrolle für Energiewende und Klimaneutralität spielten, zu sagen: "Wir helfen euch. Wir bauen euch eine Brücke hin zu 100 Prozent erneuerbaren Energien."

Alle Informationen zur Energiekrise gibt es im Newsblog auf Sächsische.de

Politikwissenschaftler sieht Kretschmer als Wahlfaktor

Der Dresdner Politikwissenschaftler Hans Vorländer sieht in der aktuellen INSA-Umfrage zur Landtagswahl in Sachsen lediglich eine Momentaufnahme. „Generell gilt: Das sind Umfragen. Die geben ein Stimmungsbild zum jetzigen Zeitpunkt wieder. Sie sind keine Prognose für die zukünftige Wahl. Das muss man immer wieder betonen“, sagte der Wissenschaftler. Die Ergebnisse würden stark mit der hohen Unzufriedenheit über die Bundesregierung und einer mehrheitliche Unzufriedenheit der Menschen in Sachsen mit ihrer Landesregierung korrelieren, sagte Vorländer. Sie seien unzufrieden mit der Performance der gesamten Regierung. Zugleich verwies er auf den den hohen Zustimmungswert für CDU-Regierungschef Michael Kretschmer: „Bei einer Wahl kommt es immer auf das Spitzenpersonal an.“

Sachsen testet neue Ariane-Rakete

Sachsens größtes Raumfahrtprojekt ist abgeschlossen. Für mehrere Millionen Euro hat die Dresdner Firma Applus-IMA die künftige Europarakete Ariane 6 erfolgreich getestet. Das berichtet Jens Hornschuh, IMA-Chef für Strukturtests, im Gespräch mit Sächsische.de. 2018 hatte es erste Verhandlungen dazu gegeben, ab 2021 liefen die Tests und sind nun abgeschlossen. Gänzlich ohne Pannen lief indes das Dresdner Testprogramm bei IMA. Kein Zeitverzug also, für den sind andere verantwortlich. Die Ariane 6 kommt drei Jahre zu spät. Bereits 2020 sollte die erste dieser neuen Generation abheben. Frühestens Ende dieses Jahres wird das nun der Fall sein. Diese Entscheidung fällt aber erst in drei Wochen.

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