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Politikwissenschaftler Vorländer: "Bei einer Wahl kommt es auf das Spitzenpersonal an"

Die Sächsische.de-Umfrage zur Landtagswahl 2024 schlägt hohe Wellen. Der Dresdner Politikwissenschaftler Hans Vorländer mahnt zur Gelassenheit. Er verweist auf die hohen Werte von Michael Kretschmer.

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Der Dresdner Politikwissenschaftler Hans Vorländer.
Der Dresdner Politikwissenschaftler Hans Vorländer. ©  Robert Michael/dpa (Archiv)

Dresden. Der Dresdner Politikwissenschaftler Hans Vorländer sieht in der aktuellen INSA-Umfrage zur Landtagswahl in Sachsen lediglich eine Momentaufnahme. "Generell gilt: Das sind Umfragen. Die geben ein Stimmungsbild zum jetzigen Zeitpunkt wieder. Sie sind keine Prognose für die zukünftige Wahl. Das muss man immer wieder betonen", sagte der Wissenschaftler im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

Bei der Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Insa im Auftrag der "Leipziger Volkszeitung", der "Sächsischen Zeitung" und der Chemnitzer "Freien Presse" liegt die AfD ein Jahr vor der Landtagswahl in Sachsen mit 35 Prozent klar vorn. Die CDU kommt auf 29 Prozent. Dahinter rangieren Linke (9 Prozent), SPD (7 Prozent), Grüne (6 Prozent) und FDP (5 Prozent). Die aktuelle Koalition aus CDU, Grünen und SPD hätte keine Mehrheit.

Wahl in Sachsen wie im Nachbarbundesland?

Die Ergebnisse würden stark mit der hohen Unzufriedenheit über die Bundesregierung und einer mehrheitliche Unzufriedenheit der Menschen in Sachsen mit ihrer Landesregierung korrelieren, sagte Vorländer. Sie seien unzufrieden mit der Performance der gesamten Regierung.

Zugleich verwies er auf den den hohen Zustimmungswert für CDU-Regierungschef Michael Kretschmer: "Bei einer Wahl kommt es immer auf das Spitzenpersonal an. Das konnte man bei allen Wahlen sehen, auch bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt, wo die AfD in den Umfragen vor der CDU lag und am Ende Reiner Haseloff das Rennen machte."

Dass es innerhalb der sächsischen Regierung zu Konflikten kommt, hält Vorländer für normal. Mit Blick auf die anstehenden Wahlen im kommenden Jahr gehe es den Parteien um eine Profilierung. In jedem Fall werde eine Regierungsbildung nach der Landtagswahl in Sachsen schwierig, weil man sie gegen die AfD zu machen versucht.

Bei der Umfrage war eine Mehrheit der Befragten (53 Prozent) mit der Arbeit der sächsischen Landesregierung unzufrieden. Kretschmer schnitt vergleichsweise gut ab, mit ihm sind 51 Prozent zufrieden, 13 Prozent sogar sehr zufrieden. Für die Umfrage wurden Mitte August 1500 Wahlberechtigte telefonisch befragt. (dpa)