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Morgenlage in Sachsen: Wagenknecht in Sachsen, Geld für Mittelstand, Gauck lobt Ostdeutsche

Darum hat es eine Wagenknecht-Partei schwer in Sachsen + Altbundespräsident Joachim Gauck spricht Ostdeutschen Mut zu + Sachsen unterstützt Mittelstand mit 142 Millionen Euro

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Noch hat sich die Noch-Linke Sahra Wagenknecht nicht zu einer Parteigründung durchgerungen. Umfragen bescheinigen einer von ihr geführten Partei ein hohes Wählerpotenzial.
Noch hat sich die Noch-Linke Sahra Wagenknecht nicht zu einer Parteigründung durchgerungen. Umfragen bescheinigen einer von ihr geführten Partei ein hohes Wählerpotenzial. © Britta Pedersen/dpa

Guten Morgen,

das ist ganz schön „budzsch“. Ein herrliches Wort! Ich warte nur auf eine Gelegenheit, bis ich mit diesem sächsischen Wort des Jahres 2023 ein Ereignis oder eine Beobachtung in der sächsischen Landespolitik beschreiben kann. Ich musste es einfach schon mal schreiben. Ausprobieren. Aussprechen während des Schreibens, weil mir dieses Wort so ungeheuer gut gefällt.

Wenn Sie sich jetzt fragen, was „budzsch“ heißt – nun, es beschreibt ein wunderliches, merkwürdiges oder auch sonderbares Gefühl. Menschen kann etwas „budzsch“ vorkommen, heißt es in der Begründung der Jury - wenn ihnen eine Situation komisch, bedenklich, besorgniserregend oder beunruhigend vorkommt.

Und was sollte das schon sein in der sächsischen Landespolitik? Etwa die Entwicklung der Umfragen, ein Jahr vor der Landtagswahl? Oder das kleinkarierte, koalitionsinterne Hick-Hack über den Umgang innerhalb einer – zugegeben – nicht immer ganz so einfachen Dreier-Konstellation? Hinter der die Lösung wichtiger Zukunftsfragen immer wieder unsanft in den Schatten gestoßen wird, weil es offenbar für manchen Verantwortlichen in der Regierung wichtiger ist, sich durch öffentliche "Verbal-Tritte" gegen andere zu profilieren.

Und nicht zuletzt: Ist es nicht „budzsch“, dass man es nicht schafft, wenn der Freistaat merkt, dass man einen Fehler gemacht hat, ein 16-jähriges, schwer krankes Mädchen, das zu unrecht nach Albanien abgeschoben wurde, schnellstmöglich wieder zurückzuholen?

Alles ziemlich „budzsch“, finde ich. Und empfinde das Wort „budzsch“ als ziemliche Bereicherung. Vielleicht versteht jetzt ja auch so mancher Sachse besser, was ich meine.

Herzlichst,

Ihre Annette Binninger,
Leiterin Politikredaktion Sächsische.de

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Die wichtigsten News am Morgen:

Die Hürden einer Liste-Wagenknecht in Sachsen

Bislang ist die Partei von Sahra Wagenknecht nicht gegründet, Schlagzeilen verursacht sie dennoch oder gerade deswegen. Es geht um eine neue Kraft, die womöglich die populäre Noch-Linke Wagenknecht ins politische Leben ruft. Nach einer Umfrage vom Juli wäre die Partei in Thüringen mit 25 Prozent die stärkste. In Sachsen könnten sich immerhin 29 Prozent der Befragten vorstellen, eine Liste Wagenknecht zu wählen. Doch was müsste die Politikerin tun, um im Freistaat anzutreten? Sächsische.de-Reporter Thilo Alexe hat herausgefunden, dass das gar nicht so einfach wird.

Gauck: "Ostdeutsche haben beeindruckend viel geschafft"

Altbundespräsident Joachim Gauck hat den Erfolg der Ostdeutschen seit der staatlichen Einheit gewürdigt und ihnen Mut zugesprochen. "Ostdeutsche haben in den letzten 33 Jahren beeindruckend viel geschafft. Es ist unglaublich, wie die Mehrheit sich auf völlig neue Lebensverhältnisse eingestellt hat" sagte Gauck auf der Tagesspiegel-Konferenz "Der Osten. Chancen und Talente für Deutschland". Daran nahmen mehr als 100 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft teil. Zum Thema Migrationspolitik sagte Gauck: "Diese Nation ist nicht überlebensfähig, wenn wir auf Zuwanderung verzichten würden. Wir sind ein Einwanderungsland und wir werden es bleiben."

Sachsen unterstützt Mittelstand mit 142 Millionen Euro

Der Freistaat Sachsen will kleine und mittlere Unternehmen mit insgesamt 142 Millionen Euro an Kreditmitteln unterstützen. Das Programm biete eine ergänzende Darlehensförderung zu den bereits etablierten Zuschussprogrammen für den sächsischen Mittelstand, teilt das Wirtschaftsministerium in Dresden mit. Das Programm "Darlehen für den Mittelstand" ermögliche eine schnelle und unkomplizierte Unterstützung bei Gründungs-, Wachstums-, Markteinführungs- sowie Digitalisierungsvorhaben. Die Förderung umfasse je nach Vorhaben verschiedene Darlehensarten. Demnach können Unternehmen Zuschussprogramme des Bundes und der Länder mit den Förderdarlehen "zu einer optimalen Finanzierung kombinieren."

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