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Morgenlage in Sachsen: Macron-Besuch; Großansiedlung; Lokführer-Streik; CSD

So war der Macron-Besuch in Sachsen + Kommt die nächste Großansiedlung für Sachsen? + Lokführer-Streik in Chemnitz eskaliert + Prominente Unterstützung für CSD in Pirna

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron war am Montag in Sachsen zu Gast.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron war am Montag in Sachsen zu Gast. © dpa

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Guten Morgen,

es braucht gar nicht so viel, um nicht nur einen Hauch, sondern gleich einen ganzen Windstoß von Europa-Euphorie nach Sachsen zu zaubern. Ein französischer Präsident vor der Frauenkirche reicht da schon aus.

Tausende feierten Emanuel Macron gestern bei seiner Tour durch Moritzburg und Dresden. Beim zweiten Anlauf wird Macrons Besuch zu einem dieser unvergesslichen Europa-Momente. Von denen es, kurz vor dem Wahltag am 9. Juni einfach viel zu wenige gibt.

Europa sei ein Garant für Frieden, sagt Macron vor der Frauenkirche. Es gebe eine wachsende Faszination für autoritäre Regime – Ungarn zum Beispiel. Es nehme zwar das Geld der EU, aber Presse- und Meinungsfreiheit, freie Hochschulen wolle man nicht. „Dieser Wind weht uns überall entgegen“, warnt Macron. „Wir müssen aufwachen.“

Macron hat langen, herzlichen Applaus erhalten für seine Rede. Danach singen alle gemeinsam die Ode an die Freude. Auch der Präsident.

So kann Europa ein Fest werden. Durch einen einzigen großen Staatsbesuch. Mehr davon, das wäre schön.

Herzlichst,

Ihre Annette Binninger, Leiterin Politikredaktion Sächsische.de

  • Mehr als 23.000 Menschen aus Sachsen haben an der Umfrage von Sächsischer Zeitung und Leipziger Volkszeitung teilgenommen. Entwickelt und ausgewertet wurde der Sachsen-Kompass unter wissenschaftlicher Begleitung und in Kooperation mit der Agentur "Die Mehrwertmacher". Dabei wurde darauf geachtet, dass die Ergebnisse belastbar sind. Wo es aus kleinen Orten/Stadtteilen nicht ausreichend Antworten für belastbare Aussagen auf Gemeinde-/Stadtteilebene gab, wurden Nachbargemeinden teils gemeinsam ausgewertet. Alle Ergebnisse finden Sie auf saechsische.de/sachsenkompass

Das Wichtigste am Morgen:

"Potenzial für einen bedeutenden Technologiestandort"

Sachsens Beauftragter für Großansiedlungen, Dirk Diedrichs, hat sich erstmals konkret zum Industriegebiet Flugplatz in Großenhain geäußert. Die Fläche war zuletzt kurzzeitig als Standort einer Pulverfabrik der Rheinmetall AG im Gespräch. Die Pläne zerschlugen sich aber. "Die Voraussetzungen für Großenhain sind aus meiner Sicht vielversprechend", sagt Diedrichs im Interview mit Sächsische.de "Im Industriegebiet Großenhain-Nord stehen fast 150 Hektar bebaubare Fläche zur Verfügung, sodass wir einen sehr attraktiven Industriestandort anbieten können." Die Nachfrage nach solchen Flächen sei groß. "Großenhain hat das Potenzial, sich zu einem bedeutenden Industrie- und Technologiestandort zu entwickeln, was sich langfristig positiv auf die Region und ihre Wirtschaft auswirken wird."

Waggonbau-Schließung: Nicht alle haben einen neuen Job

Im vergangenen August stellte der Waggonbau Niesky seinen Betrieb ein. Nicht jedem der ehemaligen Angestellten gelang es bisher, eine neue Arbeit zu finden - trotz Unterstützung durch eine Transfergesellschaft. In zwei Durchgängen, jeweils über vier Monate, sind 155 Waggonbau-Beschäftigte auf ein neues Berufsleben vorbereitet worden. Am Ende fanden 109 Frauen und Männer in eine neue Beschäftigung, sagt Andrea Brustmann. Sie leitet den Dresdner Standort der Transfergesellschaft MyPegasus. Bei der Jobsuche wurde vor allem auf die Unternehmen um Niesky geschaut. Vor allem die ausgebildeten Schweißer fanden schnell eine neue Stelle, geht aus der Statistik der Transfergesellschaft hervor. Einige Waggonbauer sehen sich in neuen Berufen wieder, wie Hausmeister, Lagerarbeiter, in der Behindertenhilfe, bei einem Entsorgungsbetrieb oder gar am Landgericht als Justizwachmeister. Was ist aus den Waggonbauern geworden? Sächsische.de mit drei Beispielen.

Lokführer-Streik: Streit eskaliert beim Schülerverkehr

Im seit Monaten andauernden Arbeitskampf zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der City-Bahn Chemnitz eskaliert der Streit. City-Bahn-Geschäftsführer Friedbert Straube wirft der Gewerkschaft Falschaussagen und Täuschungen der Bahnkunden vor. Hintergrund ist der am Montagmorgen um 6 Uhr beendete 13. GDL-Streik bei der City-Bahn. Laut einer Mitteilung der City-Bahn sind dadurch auf den Linien C11 und C14 auch Schülerzüge ausgefallen. "Dies war absehbar, hatte doch die GDL gestern das Ende des Streiks für heute 6 Uhr angekündigt. Eine schriftliche Intervention der City-Bahn, dass der Schülerverkehr nur ordnungsgemäß rollen kann, wenn der Streik bereits 5.10 Uhr beendet wird, hatte die GDL unbeantwortet gelassen", heißt es. Die GDL kontert mit ihrer Sicht auf die Dinge. Das Arbeitsgericht Chemnitz verhandelt am Mittwoch über einen Antrag auf einstweilige Verfügung der City-Bahn.

Prominente Unterstützung für CSD in Pirna

Fernsehjournalistin Bettina Böttinger ruft dazu auf, in diesem Jahr den Christopher Street Day-Umzug in Pirna zu unterstützen. Die CSD-Demo in Pirna, die am 13. Juli stattfindet, sei ein dringend notwendiges Statement für Toleranz, Respekt und Diversität, sagt Böttinger. Im Rahmen einer "Tour für Toleranz" wollen Unterstützerinnen und Unterstützer des CSD am 13. Juli von Köln aus mit einem Bus nach Pirna reisen, um an dem Demonstrationszug teilzunehmen. Der CSD in Pirna bekommt in diesem Jahr besonders viel Aufmerksamkeit. Der AfD-nahe, parteilose Oberbürgermeister von Pirna, Tim Lochner, hatte kürzlich in einem Facebook-Post kritisiert, dass die örtliche evangelische Kirchengemeinde eine Regenbogenfahne gehisst hatte. Böttinger, die selbst mit einer Frau verheiratet ist, kritisierte das als "unsäglich".

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