Macron wirbt vor der Frauenkirche für souveränes Europa - Tausende feiern bei "Fête de l’Europe" in Dresden
Während seiner Deutschlandreise hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit seiner Frau Brigitte am Montag Sachsen besucht. In Dresden warb er in einer viel beachteten Rede für ein starkes und souveränes Europa. Alles dazu in unserem Newsblog
18 Min.
Teilen
Folgen
Macron besucht Sachsen - das Wichtigste in Kürze:
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron war am Montag zu Gast in Sachsen
Auf dem Programm standen Besuche in Moritzburg und Dresden mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik an
Tausende feierten auf dem Dresdner Neumarkt die Fête de l’Europe mit Sängerin Elif, DJ Bennett, Dresdner Rapper rémi.fr, DJ und Musikproduzent Alle Farben sowie Sänger Clueso
Macron hielt dort eine Rede an die Jugend und warb für ein starkes und souveränes Europa
19.48 Uhr: Macron reist am Dienstag aus Sachsens ab und beendet Staatsbesuch - Treffen mit Scholz
Zum Abschluss seines dreitägigen Deutschlandbesuchs wird Präsident Emmanuel Macron am Dienstag auf Schloss Meseberg bei Berlin mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und mehreren Ministern beider Regierungen zusammenkommen. Bei den Beratungen des deutsch-französischen Ministerrats soll es vor allem um die europäische Wettbewerbspolitik und die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich gehen.
Zuvor erhält Macron in Münster den Internationalen Preis des Westfälischen Friedens, mit dem er für die Vertiefung der europäischen Zusammenarbeit während seiner Präsidentschaft geehrt wird. Der Preis wird alle zwei Jahre von der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL) vergeben. Die Zeremonie im Rathaus von Münster, bei der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Laudatio halten wird, bildet den offiziellen Abschluss des ersten Staatsbesuchs eines französischen Präsidenten in Deutschland.
Daran schließt sich der Ministerrat in Meseberg an, bei dem es dann um die operative Zusammenarbeit beider Regierungen geht. Und die war in den letzten beiden Jahren seit dem Antritt der Ampel-Regierung von Kanzler Scholz eher holprig. Das gilt für die Strategie bei der Unterstützung für die Ukraine ebenso wie etwa für die wirtschaftspolitische Ausrichtung gegenüber den Konkurrenten USA und China. Die Beratungen beginnen am späten Nachmittag und gehen bis in den späten Abend. Zwischendurch ist um 17.45 Uhr ist eine gemeinsame Pressekonferenz von Scholz und Macron vorgesehen.
19.17 Uhr: Auch Steinmeier und Kretschmer mit Appell für freies Europa
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer haben in Dresden ebenso wie Frankreichs Präsident Macron für Freiheit und Demokratie in Europa geworben. "Europa ist nicht aus Zweifeln und Ängstlichkeit entstanden, Europa ist das Ergebnis von Mut und Zuversicht; und die müssen wir auch jetzt zeigen", sagte Steinmeier.
Er könne sich keinen besseren Fürsprecher Europas auf der Bühne als Präsident Macron vorstellen, "hier in Dresden, im Osten Deutschlands, in der Mitte Europas", sagte Steinmeier. Generationen hätten daran gearbeitet, "dass dieser Kontinent ein Kontinent von Freiheit und Demokratie wird, es liegt an uns, diese Arbeit fortzusetzen", sagte er mit Verweis auf die Wahlen zum Europäischen Parlament am 9. Juni. "Wir werden die freie Demokratie in Deutschland verteidigen, miteinander und zusammen. Europa lebt, wenn die Menschen es wollen und auch, wenn sie in zwei Wochen wählen gehen."
Sachsens Regierungschef Kretschmer begrüßte die jungen Menschen im Zentrum der Landeshauptstadt mit einer Aufforderung. "Ihr seid die Generation, die beweisen muss, dass man keine schrecklichen Erfahrungen braucht, um für Frieden zu handeln, für Demokratie und Europa einzutreten, sondern wisst es, lebt es, gestaltet es", sagte er. "Europa, das ist unsere Zukunft." Und es sei ein großes Versprechen von Frieden im Innern und von Wohlstand. "Aber ob wir das halten und hinbekommen, das liegt an Euch, an uns."
18.57 Uhr: Macron beendet Rede unter dem Beifall Tausender vor der Dresdner Frauenkirche
Frankreichs Präsident Macron hat seine Rede beendet und verabschiedet sich unter großem Beifall von der Bühne. Im Anschluss wird die Europahymne auf dem Neumarkt gesungen.
Danach wird im Dresdner Zentrum weiter die "Fête de l’Europe" gefeiert. Macron wird unterdessen im Hotel Taschenbergpalais erwartet. Dort soll es ein Abendessen mit geladenen Gästen aus Deutschland und Frankreich geben.
18.55 Uhr: Macron wirbt für starkes souveränes Europa
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat in Dresden für ein starkes und souveränes Europa als Garant für Frieden, Wohlstand und Demokratie geworben. Europa befinde sich an einem Scheideweg, sagte der Präsident in seiner Rede vor der Frauenkirche. "Europa ist eine Geschichte von Frieden, Wohlstand und Demokratie." All dies sei nun aber bedroht, wenn Europa nicht handele. "Europa ist ein Garant für Frieden. Für viele von uns klang dieses Argument lange Zeit überholt. Doch heute herrscht wieder Krieg in Europa."
Gerade angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sei es nötig, dass Europa eine eigenständige Sicherheits- und Verteidigungspolitik formuliere und dass die Europäer als Alliierte innerhalb der Nato agierten. Auch in der Wirtschaftspolitik müsse Europa souveräner und unabhängiger werden, insbesondere gegenüber der Konkurrenz durch China und die USA. "Europa braucht ein Wachstumsmodell für künftige Generationen", sagte Macron. Dabei gelte es, wirtschaftliches Wachstum und Klimaschutz gleichermaßen voranzutreiben.
Macron hat zudem eindringlich vor der Gefahr von Extremen in Europa gewarnt. Demokratie und Freiheit seien allen als so selbstverständlich erschienen, sagte er. Nach dem Mauerfall habe man gedacht, dieser Wind werde sich überall ausbreiten. "Aber lasst uns heute um uns schauen! Lasst uns die Faszination für autoritäre Regime anschauen. Lasst uns in Europa den illiberalen Moment anschauen, den wir durchleben!"
Viele sagten sich, man wolle das Geld aus Europa, aber nicht die Unabhängigkeit der Justiz, die Pressefreiheit, die Vielfalt der Kultur, die Autonomie der Universitäten. "Diese Tendenz ist keine Tendenz, sie ist Realität in Ungarn. Das war Realität bis zu den wunderbaren Wahlen in Polen." Macron ergänzte: "Überall in unseren Demokratien gedeihen diese Ideen, denen von den Extremen und besonders den Rechtsextremen Aufschwung gegeben wird."
Macron appellierte: "Lasst uns aufwachen! Unser Europa ist kein Supermarkt!" Europa sei nicht nur ein Ort, an dem man sich gemeinsame Regeln gebe. "Es ist eine Säule der Werte, der Kultur, der individuellen und politischen Freiheiten." Er betonte: "Wir müssen die Kraft, das Engagement wiederfinden, es überall zu verteidigen, und dies in jedem Land angesichts dieses schlechten Windes und der Extremen zu tun." Auf die Sorgen und auf die Gründe für die Wut müsse man mit einem Europa des Respekts antworten.
18.10 Uhr: Macron hält Rede teils auf deutsch und begeistert Publikum
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat seine Europarede in Dresden auf Deutsch begonnen und damit tosenden Jubel ausgelöst. "Heute als erster französischer Präsident seit der Wiedervereinigung hier in Dresden vor Ihnen zu sprechen, ehrt mich (...) ganz besonders. Es berührt mich sehr", sagte Macron vor der Dresdner Frauenkirche vor Zigtausenden Zuhörerinnen und Zuhörern. "Meine erste persönliche Erfahrung mit Deutschland war in der französischen Schule", erzählte Macron. "Ich lernte die deutsche Sprache und Kultur und tue das immer noch. Ich tue mein Bestes, glauben Sie mir." Damals nahm er auch an einem Austausch zwischen seinem Heimatort Amiens und Dortmund teil. "Ich entdeckte Ihr Land, das damals noch durch die Mauer geteilt war."
Macron betonte, es sei für ihn eine Ehre, in Dresden zu sprechen. "Es ist eine Ehre für mich als Franzose und Freund von Deutschland, aber auch als überzeugter Europäer." Macron sagte auch: "Es ist mir eine Freude, hier bei Ihnen zu sein, hier auf dem Neumarkt. Vielleicht sollte ich sagen, es ist mir eine Freude, endlich hier zu sein, nachdem ich unser Treffen letztes Jahr leider absagen musste. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben."
Hier können Sie die Rede im Livestream verfolgen:
18.06 Uhr: Steinmeier beginnt mit Rede
Mit etwas Verzögerung sindFrank Walter Steinmeier und Emmanuel Macron vom Fraunhofer-Institut nun am Neumarkt eingetroffen. Als erstes steht der Bundespräsident auf der Bühne und hält eine Rede. Dabei lobt er Frankreichs Präsidenten und sagt: "Einen besseren Fürsprecher für Europa kann man sich nicht wünschen als Macron". Europa sei das Ergebnis von Mut und Zuversicht und die müsse man auch zeigen.
17.37 Uhr: Politiker-Ehefrauen im Romain-Rolland-Gymnasium
Während sich ihre Ehemänner über künstliche Intelligenz und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Mikrochipindustrie informieren, waren Elke Büdenbender und Brigitte Macron im Romain-Rolland-Gymnasium. Dort gab es Gespräche mit den Schülern. Währenddessen tritt der Chor des Gymnasium auf dem Neumarkt auf.
17.27 Uhr: Rede von Macron in Kürze erwartet
Nach der Gesprächsrunde im Fraunhofer-Institut wird sich Macron auf den Weg zum Neumarkt machen. Dort soll er eine europapolitische Rede halten. Die Rede können Sie im Livestream des MDR verfolgen.
17.15 Uhr: Das passierte in Adams Gasthof
Vor seinem Besuch in Dresden stärkte Macron sich bei einem Essen in Adams Gatshof in Moritzburg. Es gab unter anderem sächsischen Wein und Moritzburger Forelle. Der Termin durfte nur von französischer Presse begleitet werden. Geladen waren Jugendliche des deutsch französischen Jugendwerks Generation Europe sowie zwölf Gäste aus Sachsen.
So trafen etwa Dr. Jutta Matreux, Werksleiterin von Wacker Chemie in Nünchritz, die Meißner Winzerin Anja Fritz und der Schüler Jan Filip Budar auf den Präsidenten. Budar macht gerade sein Abitur am Sorbischen Gymnasium in Bautzen und engagiert sich in der Jugendorganisation europäischer Minderheiten. Dabei ist er beispielsweise auch schon auf die bretonische Minderheit in Frankreich getroffen. "Es war toll, wie menschlich die alle waren", schwärmte der 17-Jährige nach dem Essen. Wegen der Verspätung fiel die geplante Gesprächsrunde aus. Ein gemeinsames Bild hat Jan Filip aber ergattern können. "Ich bin an den Sicherheitsleiten vorbei und habe gesagt "Monsieur Président? Dann hat er sich umgedreht und wir haben kurz gesprochen".
Durch die Verspätung der französischen Delegation hatten die Gäste kaum Zeit mit Emmanuel Macron zu sprechen, dafür umso mehr mit Michael Kretschmer und Frank Walter Steinmeier, die in Adams Gasthof auf die Ankunft des Präsidentenpaares warteten. Dabei ging es unter anderem um die Stärkung des Ehrenamtes oder mögliche Hilfen für die von Frostschäden betroffenen Winzer- und Obstbauern. Auch Anja Fritz vom Weingut Mariaberg in Meißen war dabei. Sie kommt ins Schwärmen, als sie über die Begegnung mit Macron erzählt. "Plötzlich stand er dann vor mir und hat die Hand geschüttelt". Fritz hat Macron im Namen von 80 Erwerbswinzern und Winzerinnen aus Sachsen begrüßt. "Da hat er gleich gestrahlt und wollte auch wissen, was wir hier so für Sorten machen".
17.13 Uhr: "Alle Farben" betritt die Bühne
Nach Elif kommt nun Frans Zimmer auf die Bühne. Alias "Alle Farben" arrangiert der Berliner seit über 20 Jahren Tech House-beeinflusste Clubmusik mit großen Festivalhymnen.
16.21 Uhr: Elif beginnt Mini-Konzert auf dem Neumarkt
Nach der kurzen Unterbrechung mit Kretschmers Ansprache an die Jugend, geht es auf dem Neumarkt musikalisch weiter. Elif betritt die Bühne. Die in Berlin geborene Musikerin und Songwriterin begann ihre Karriere bei der Castingshow "Popstars" und hat sich seitdem zu einer festen Größe im deutschen Musikgeschäft entwickelt. Mit ihren Songs "Nur Mir" und "Unter meiner Haut" hat sie nicht nur hohe Chartplatzierungen erreicht, sondern auch Millionen von Herzen berührt.
Mittlerweile ist der Bereich vor der Bühne so voll, dass Reporterangaben zufolge niemand mehr auf das Gelände gelassen wird.
16.08 Uhr: Sachsens Ministerpräsident hält Rede vor der Frauenkirche
Während Macron und Steinmeier das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme in Dresden-Klotzsche besuchen, ist Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer auf dem Dresdner Neumarkt angekommen. Unter Applaus betritt er die Bühne und wendet sich an das junge Publikum mit den Worten: "Ihr seid die Generation, die beweisen muss, dass man keine schrecklichen Erfahrungen braucht, um für Europa einzutreten. Wenn Europa, die Demokratie eine Zukunft haben soll, werdet ihr das machen. Wenn ich euch so sehe, habe ich keine Zweifel, dass die sächsische Jugend eine Zukunft hat und das macht mich sehr stolz".
16.05 Uhr: Macron und Steinmeier beim Fraunhofer-Institut
Macron und Steinmeier sind beim Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS) in Dresden mit einer Stunde Verspätung eingetroffen – allerdings ohne die Ehefrauen. Während sich die Herren über künstliche Intelligenz und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Mikrochipindustrie informieren, werden die Damen im Romain-Rolland-Gymnasium erwartet.
Macron nimmt sich viel Zeit für Gespräche mit den IPMS-Forschern. Es wurde zudem eine Kooperationsvereinbarung zwischen den beiden größten Forschungsgesellschaften in Deutschland und Frankreich, der Fraunhofer -Gesellschaft und der CEA, unterschrieben.
14.45 Uhr: Dresdner Rapper Rémi.fr betritt die Bühne
Nachdem Bennett unter tosendem Applaus die Bühne verlassen hat, betritt sie nun der Dresdner Rapper Rémi.fr. Rémi Fourré, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, ist zweisprachig aufgewachsen, wohnt heute im Dresdner Hechtviertel und trat bereits im vergangenen Jahr bei der "Fête de l’Europe" auf. Er fragt in die Menge, wer damals schon dabei war - vor allem in der ersten Reihe heben sich die Hände.
Remi sagt, es sei ihm eine große Ehre, in seiner Heimatstadt auf so einem großen Platz zu spielen. Damit gehe eine gewisse Verantwortung einher. Er fordert dazu auf, bei der Europawahl zu wählen und verweist auf den Wahlomaten - es gibt Jubel und Applaus.
15.03 Uhr: "Fête de l’Europe" auf dem Dresdner Neumarkt hat begonnen
Auf dem Neumarkt in Dresden hat die "Fête de l’Europe" begonnen. Los geht es mit Bennet. Der DJ und Produzent aus Koblenz ist mit seinem Techno-Remix „Vois sur ton chemin“ - dem Song aus Bruno Coulais' Soundtrack zum französischen Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu" - jetzt richtig durchgestartet. Der Platz vor der Bühne ist jetzt komplett gefüllt.
14.59 Uhr: Verzögerungen beim Programm
Die Programmpunkte sollen nun wohl doch alle in irgendeiner Form stattfinden, heißt es aus der Staatskanzlei. Es werde aber definitiv überall zu Verzögerungen kommen. Derweil füllt sich der Neumarkt immer mehr.
14.39 Uhr: Neumarkt füllt sich
Etwa 200 bis 300 vor allem junge Leute sind jetzt innerhalb der Absperrung auf dem Dresdner Neumarkt. Unter ihnen sind Henriette Wendler und Willi Dinger. Den beiden Dresdner Gymnasiasten sei Europa wichtig, deswegen sind sie heute hier - und Spaß wollen sie natürlich auch bei den Konzerten haben, sagen sie einer SZ-Reporterin. Wichtig sei für sie europäischer Zusammenhalt und Frieden in Europa.
14.30 Uhr: Gemeinsames Essen in Adams Gasthof
Nach einem kurzen Foto-Zwischenstopp machen sich Macron, Steinmeier und Kretschmer samt ihrer Ehefrauen auf zu Adams Gasthof. Dort wird mit so wörtlich - „Vertreter*innen der regionalen Bevölkerung“ - zu Mittag gegessen.
14.25 Uhr: Störer unter den Schaulustigen
Mitglieder der Freien Sachsen hatten sich nach ihrer Demonstration auf dem Parkplatz unter die Schaulustigen am Straßenrand gemischt. Nach der Ankunft Macrons riefen sie aus der Masse zu Macron und seiner Frau hinüber "raus aus der Nato". Wie Reporter berichten, wurden die Störer von anderen Schaulustigen unterbrochen mit dem Hinweis, dass sie ruhig sein sollen. Kurz danach wurde es ruhiger im Publikum.
14.17 Uhr: Macron bekommt Apfelbaum geschenkt
Im Obst- und Gemüsegarten von Schloss Versailles bei Paris reift künftig auch eine sächsische Apfelsorte. Ministerpräsident Michael Kretschmer schenkte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron beim Besuch von Schloss Moritzburg am Montag einen "Säulenapfelbaum Rhapsodie", wie Regierungssprecher Ralph Schreiber berichtete. Das Gewächs aus einer Baumschule in Kreischa südlich von Dresden soll in den königlichen Gärten von Versailles gepflanzt werden. Kretschmer habe 2023 die Potager au roi 2023 privat mit seiner Familie besucht. Der "Küchengarten des Königs" wurde im 17. Jahrhundert im Auftrag von "Sonnenkönig" Ludwig XIV. angelegt und belieferte den Versailler Hof mit Obst und Gemüse. Auf dem erhaltenen, etwa neun Hektar großen Areal befinden sich mehr als 160 Apfel- und 140 Birnensorten sowie Quitten und Pfirsiche.
14.14 Uhr: Macron in Moritzburg angekommen
Mit über einer Stunde Verspätung ist Emmanuel Macron in Moritzburg angekommen. Er fuhr in einer schwarzen Limousine am Schloss vor. Das Paar wurde von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, seiner Frau Annett Hofmann sowie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dessen Frau Elke Büdenbender herzlich begrüßt.
Dass sie über eine Stunde für etwa fünf Minuten gewartet haben, stört viele Schaulustige nicht. "Wir waren dabei, für diesen historischen Moment", sagt eine Moritzburgerin einer SZ-Reporterin.
14.04 Uhr: Alle warten auf Macron - Programm muss gekürzt werden
Mit mehr als einer Stunde Verspätung wird Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte in Kürze am Moritzburger Schloss eintreffen. Dort warten neben zahlreichen Schaulustigen auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer mit seiner Frau Annett Hofmann sowie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dessen Frau Elke Büdenbender. Eigentlich war das gemeinsame Mittagessen für 13 Uhr angesetzt. In der Staatskanzlei wird derweil geprüft, wie und wo das Programm nach der verspäteten Ankunft gekürzt werden kann.
13.30 Uhr: Vorbereitungen an der Frauenkirche
In ein paar Stunden steigt auf dem Dresdner Neumarkt die große "Fête de l’Europe". 15.000 Gäste werden erwartet. Der Eintritt ist frei. An drei Zugängen machen Sicherheitskräfte in blauen Shirts kurze Taschenkontrollen. Als Bands und Künstler sind Elif, Bennett, Alle Farben, rémi.fr und Clueso angekündigt worden. Noch ist der Andrang verhalten. Rund zwei Dutzend Teenies haben sich Plätze direkt vor der großen Bühne gesichert. Es ist Soundcheck mit ordentlich Bass. Daneben ist eine zweite Bühne aufgebaut, auf der Macron später seine Rede halten wird.
13.08 Uhr: Besuch in Moritzburg verspätet sich
Die vielen Schaulustigen vor dem Schloss und an der Schlossallee müssen Geduld mitbringen. Der Besuch wird sich wohl um eine halbe Stunde verspäten. Über dem Schloss kreist derweil ein Hubschrauber. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot da, um den Besuch des Präsidenten abzusichern. Auf dem Parkplatz demonstrieren rund zwei Dutzend Anhänger der Freien Sachsen gegen den Besuch. Sie fordern den EU-Austritt Deutschlands und skandieren: "Macron und unser sogenannter Bundespräsident sind in Sachsen nicht willkommen".
Auf dem Steg zum Schloss steht eine größere Traube Menschen, ebenso auf der Schlossallee. Sie werden von der Straße, auf der Macron ankommen soll, mit rot-weißem Flatterband abgeschirmt.
12.02 Uhr: Schlechte Wetteraussichten
Bevor Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte in etwa einer Stunde in Moritzbug eintreffen, zieht sich der Himmel zu. In Dresden hat es angefangen, leicht zu regnen - der Deutsche Wetterdienst hat unterdessen auch eine Gewitterwarnung herausgegeben. Wie die Sächsische Staatskanzlei mitteilt, wird sich die Wettersituation nicht auf das Programm auswirken. Alles findet wie geplant statt.
Ablauf des Macron-Besuchs und Fête de l'Europe 2024
Emmanuel Macron hat am Sonntag seinen knapp dreitägigen Staatsbesuch in Deutschland begonnen. Nach dem Besuch des Demokratiefestes, politischen Gesprächen und weiteren Terminen in Berlin wird Frankreichs Präsident mit seiner Frau Brigitte an diesem Montag aus der Hauptstadt nach Sachsen reisen. Begleitet wird das französische Polit-Paar von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dessen Frau Elke Büdenbender.
Was zum Ablauf bekannt ist:
Etwa 13 Uhr: Laut Protokoll soll Macron am späten Vormittag von Berlin aus aufbrechen, um etwa 13 Uhr am Schloss Moritzburg einzutreffen. Hier wird er sich mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer treffen.
Gegen 13.15 Uhr: Zu dieser Zeitist ein Mittagessen im Moritzburger „Adams Gasthof“ geplant, gemeinsam mit - so wörtlich - „Vertreter*innen der regionalen Bevölkerung“.
Ab etwa 14.50 Uhr: Nach dem Essen geht es dann weiter nach Dresden. Macron und Steinmeier besuchen das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme in Dresden – allerdings ohne die Ehefrauen. Während sich die Herren über künstliche Intelligenz und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Mikrochipindustrie informieren, werden die Damen im Romain-Rolland-Gymnasium erwartet.
Gegen 16.45 Uhr: Das Besuchsprotokoll sieht nach Einträgen in Goldene Bücher dann gegen 16.45 Uhr das Eintreffen auf dem Neumarkt an der Dresdner Frauenkirche vor. Dort wird zwischen 15 und 19.30 Uhr ein Jugendfest mit dem klangvollen Namen „Fête de l’Europe“ gefeiert.
Gegen 17.15 Uhr: Emmanuel Macron will sich auf dem Neumarkt etwa gegen 17.15 Uhr mit einer – geplant - 15-minütigen Rede an die europäische Jugend wenden und anschließend mit den Besuchern des Fests in Kontakt treten. Das dürfte nicht schwer werden: Erwartet werden Tausende Gäste, auch wegen angekündigter Auftritte von Künstlern wie Elif, Bennett, Alle Farben, rémi.fr oder Clueso.
Gegen 20 Uhr: Auch der Abend der Macrons ist verplant: Im Hotel Taschenbergpalais soll es ein Abendessen mit geladenen Gästen aus Deutschland und Frankreich geben.
Am Dienstagmorgen: Frankreichs Präsidentenpaar verlässt Sachsen wieder, um in Münster mit dem Internationalen Preis des Westfälischen Friedens geehrt zu werden. Danach führt ihn der Staatsbesuch auf Schloss Meseberg bei Berlin, wo er mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) und mehreren Mitgliedern beider Regierungen zusammenkommt. (SZ)