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Sachsen drängt auf eine Wasserkonferenz

Der Braunkohleausstieg hat Folgen für die Trinkwasserversorgung in Berlin und Brandenburg. Sachsen will eine rasche Lösung.

Von Thilo Alexe
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Trinkwasser in Berlin und Brandenburg stammt teils aus der Lausitz.
Trinkwasser in Berlin und Brandenburg stammt teils aus der Lausitz. © Norbert Millauer

Im Zusammenhang mit dem Braunkohleausstieg plant Sachsen einen Wassergipfel. Dabei geht es um die künftige Trinkwasserversorgung vor allem von Berlin. „Sachsen ist treibende Kraft des Gipfels“, sagte Staatssekretär Conrad Clemens (CDU) der SZ. Nach seinen Worten wollen die Regierungschefs Michael Kretschmer (CDU), Dietmar Woidke (SPD/Brandenburg) und Kai Wegener (CDU/Berlin) zeitnah zusammenkommen.

Anlass ist die Auswirkung des Kohleausstiegs auf den Wasserstand der Spree. Bislang wird Grubenwasser aus der Lausitz in den Fluss abgepumpt. Fehlt das ab 2038, wird sich der Wasserstand senken. Betroffen ist dann auch die Trinkwasserversorgung in der Hauptstadtregion.

Clemens verwies auf den Expertenvorschlag, bei ausreichendem Pegelstand Elbewasser per Rohr in die Spree zu pumpen. Dazu benötige es Bundesmittel. Sachsen dränge auf eine rasche Lösung, auch wenn sich das Problem noch nicht gleich stelle. Nach den Worten von Clemens, der die Vertretung des Freistaates in Berlin leitet, sollen auch Vertreter des Bundes zum Wassergipfel eingeladen werden.

Nach einer Studie des Umweltbundesamts (UBA) drohen Engpässe bei der Trinkwasserversorgung im Großraum Berlin und entlang der Spree nach Ende der Kohleförderung. Der Fluss könnte in trockenen Sommermonaten örtlich bis zu 75 Prozent weniger Wasser führen, wenn mit Ende der Braunkohleförderung in der Lausitz viel weniger Grundwasser in den Fluss gepumpt wird. Jahr für Jahr waren bisher Hunderte Millionen Kubikmeter Grundwasser abgepumpt und in Fließgewässer eingeleitet worden.

UBA-Präsident Dirk Messner warnte bereits im Juni: "In Berlin und Brandenburg könnte im schlimmsten Szenario das Wasser empfindlich knapp werden, wenn nicht entschlossen gegengesteuert wird. Die Länder Brandenburg, Berlin und Sachsen stehen vor entsprechenden Herausforderungen." (mit dpa)