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Berliner Polizei durchsucht Wohnung eines Rechtsrock-Mitglieds im Vogtland

Ermittler haben am Mittwoch Wohnungen von Mitgliedern einer Rechtsrock-Band durchsucht, darunter in Lengenfeld. Mindestens ein Lied der Band soll rassistische Passagen beinhalten.

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CDs von Rechtsrockbands wurden auch 2018 auf dem Festival "Schwert und Schild" in Ostritz im Kreis Görlitz entdeckt.
CDs von Rechtsrockbands wurden auch 2018 auf dem Festival "Schwert und Schild" in Ostritz im Kreis Görlitz entdeckt. © SZ-Archiv: Paul Sander

Berlin/Lengenfeld. Mit einer Razzia in fünf Bundesländern sind Berliner Ermittler gegen eine Rechtsrockband vorgegangen, darunter in Sachsen. Auf Anfrage von Sächsische.de teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Berlin mit, am Mittwochmorgen sei auch eine Wohnung in Lengenfeld im Vogtlandkreis durchsucht worden. Der Beschuldigte soll einem Bericht der Zeitung Tagesspiegel zufolge der Band "Berlin Breed" angehören.

Insgesamt seien die Gebäude mit den Wohnanschriften der sieben Bandmitglieder durchsucht worden, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei. Die Wohnungen liegen außer in Lengenfeld noch in den Berliner Stadtteilen Köpenick und Neukölln, in Magdeburg, im brandenburgischen Wildau sowie in Rothenklempnow in Mecklenburg-Vorpommern. Bei den Durchsuchungen seien Datenträger und Kommunikationsmittel beschlagnahmt worden.

Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes und die Staatsanwaltschaft Berlin ermitteln gegen die 36 bis 58 Jahre alten Musiker wegen des Tatverdachts der Volksverhetzung. Anlass für die Durchsuchungen sei ein Album, das die Band im Jahr 2021 veröffentlicht hat. Es soll mindestens ein Lied mit nationalistischen und rassistischen Passagen beinhalten.

"Berlin Breed" wird als sogenannte "Grauzonen-Band" eingestuft. Solche Bands treten in der Regel nicht als offen rechtsradikal auf, stellen durch das Verwenden von Versatzstücken rechter Symbolik und Sprache aber einen Kontext zu rechten Ideologien her. So zeigt etwa das Cover des Albums, auf das der Staatschutz aufmerksam geworden war, ein Logo, das mit den Farben schwarz, weiß und rot umrahmt ist. In den gleichen Farben ist die Reichskriegsflagge gehalten, die oft auf rechten Demonstrationen verwendet wird. Zudem werden Produkte der Band unter anderem auch beim Chemnitzer Rechts-Label PC Records vertrieben. (SZ/fad/uwo)