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Reiterprozessionen in der Lausitz - Sachsens Christen feiern Ostern

In festlichen Prozessionen sind wieder Reiter hoch zu Ross in der Lausitz von Ort zu Ort gezogen, um Menschen die Osterbotschaft zu verkünden. Der Brauch wird seit Jahrhunderten gepflegt.

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Tradition in der Lausitz: Osterreiter am Sonntag mit der Kirche in Ralbitz im Hintergrund.
Tradition in der Lausitz: Osterreiter am Sonntag mit der Kirche in Ralbitz im Hintergrund. © kairospress

Bautzen/Dresden. Mit Gottesdiensten und Prozessionen haben Christen am Sonntag vielerorts in Sachsen Ostern gefeiert. Als Fest der Auferstehung Jesu sei Ostern mehr als ein paar freie Tage, sagte der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, bei einer Messe.

Immer wieder seien Menschen von Finsternis und Traurigkeit umgeben - etwa wenn sie Leid erlitten hätten, um einen Menschen oder zerbrochene Beziehungen trauerten oder wenn sie schwer krank seien. "Ostern mit dem auferstandenen Herrn wird uns gesagt: Mit ihm fällt auch Licht in die Dunkelheit deines Lebens", sagte Timmerevers in der Dresdner Kathedrale. "Sein Licht leuchtet in jeder Finsternis."

Im sorbischen Siedlungsgebiet der Lausitz trugen am Sonntag Reiter auf Pferden die Osterbotschaft von Ort zu Ort. Dieser Brauch reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück und lockt alljährlich viele Zuschauer an. Dabei singen die festlich mit Zylinder und Gehrock bekleideten Reiter Lieder, sprechen Gebete und tragen in einer Prozession Kreuz und Kirchenfahnen.

Osterreiter an der Kirche in Ralbitz.
Osterreiter an der Kirche in Ralbitz. © kairospress
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Auch die Pferde sind mit festlichem Ostergeschirr geschmückt und tragen bunte Schleifen im Schweif. Das Osterreiten gehört zu den sorbischen Bräuchen, die als immaterielles Kulturerbe anerkannt sind.

Schon am Vorabend und in der Nacht zum Sonntag wurde das Osterfest vielerorts mit Andachten, Gottesdiensten, Musik und Osterfeuern eingeläutet. Dabei wurden in einigen Kirchen auch Menschen getauft. Am Ostermontag stehen weitere Veranstaltungen auf dem Programm. Dabei spielt nach Auskunft der Evangelischen Landeskirche die Musik mit Chören und Bläsern eine besondere Rolle.

In Meißen etwa wird am Vormittag zu einem Emmausgang von der Frauen- zur Lutherkirche geladen, in der Leipziger Nikolaikirche ist ein Gottesdienst mit Posaunenchor geplant. In der Fahrradkirche Markkleeberg-Zöbigker wird mit einem Gottesdienst der Ostergarten eröffnet mit anschließender Radtour. (dpa)