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Sachsen startet Programm für mehr Berufsorientierung

Mit dem Bildungsprogramm "Mint-Hub" baut Sachsen die praktische Förderung in den Naturwissenschaften und die Berufsorientierung an Schulen aus.

Von Andrea Schawe
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Die Siebentklässler der Marie-Curie-Oberschule in  Dohna zeigen Kultusminister Christian Piwarz (l.) ein selbst designtes Programm.
Die Siebentklässler der Marie-Curie-Oberschule in Dohna zeigen Kultusminister Christian Piwarz (l.) ein selbst designtes Programm. © Andrea Schawe

Dresden. Sachsen will mit einem neuen Bildungsprogramm mehr Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaften und Technik begeistern. Dafür hat Kultusminister Christian Piwarz (CDU) am Montag eine Kooperationsvereinbarung mit dem Netzwerk "Schulewirtschaft" und der Wissensfabrik unterzeichnet.

Mit dem "MINT-Hub Sachsen" erhalten alle weiterführenden Schulen die Möglichkeit, mehr praktische Förderung in Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sowie Berufsorientierung in ihren Schulen umzusetzen.

"Durch mehr Personal, mehr Praxis und neue, innovative Bildungsangebote geben wir den Schulen ein weiteres Instrument an die Hand, um Schülerinnen und Schüler für eine Ausbildung oder ein Studium im MINT-Bereich zu begeistern", sagte Kultusminister Piwarz. Ziel sei es, Schüler und Unternehmen zusammenzubringen und so den Fachkräftemangel zu bekämpfen.

Bildungspartnerschaften mit Unternehmen

Erste Angebote im Ganztagsbereich soll es zum Schulhalbjahr 2023/24 geben. Den Schulen werden dafür Bildungsinhalte der Wissensfabrik zur Verfügung gestellt, die Schülerinnen und Schüler zum Experimentieren und Forschen animieren. Dabei stehen aktuelle Themen wie Klimaschutz, künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit im Fokus.

"Um Herausforderungen wie Digitalisierung und Klimawandel zu meistern, braucht es MINT-Expertise und Menschen, die mit Begeisterung nach innovativen Lösungen suchen", sagte Mathias Haase, der Vorstandsvorsitzende der Wissensfabrik. Der Unternehmensverband aus 30 Unternehmen kooperiert auch schon mit den Kultusministerin in Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.

Interessierte Unternehmen bieten berufsorientierende Angebote und bilden mit den Schulen feste Bildungspartnerschaften, etwa für Praktika. Davon profitieren beide Seiten, sagte Egbert Röhm, der Geschäftsführer von Theegarten-Pactec. Das Unternehmen in Dresden kooperiert mit verschiedenen Oberschulen, um Schüler für eine Ausbildung zu gewinnen. Die Aufgabe sei, den jungen Menschen möglichst frühzeitig berufliche Perspektiven aufzuzeigen. "Schülerinnen und Schüler sollen herausfinden, welcher berufliche Weg zu ihren individuellen Interessen und Fähigkeiten am besten passt."

Studierende und Senioren als Lernbegleiter

Personelle Unterstützung bekommen die Schulen durch Lernbegleiter von Teach First Deutschland. Studierende, Senioren, Eltern oder Mitarbeiter von Unternehmen können nach einer pädagogischen Basisschulung mit den Kindern und Jugendlichen arbeiten. Derzeit beschäftigt Teach First 52 Lernbegleiter, die etwa fünf Stunden pro Woche in den Schulen arbeiten.

Piwarz betonte, dass das Konzept offen für alle ist, die einen Beitrag zur Unterstützung von Schulen leisten können und wollen – durch Lernbegleitung oder Erfahrungsaustausch, durch Finanzierung oder das Herstellen von Bezügen zur Arbeitswelt.