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Sachsen erwartet bis 2026 steigende Schülerzahlen

Im Freistaat wird es in den in den nächsten fünf Jahren zu einem deutlichen Anstieg der Schülerzahlen kommen. Allerdings nicht überall und nicht in allen Schularten.

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Volle Klassenzimmer, wenig Lehrer: In den nächsten fünf Jahren steigen die Schülerzahlen.
Volle Klassenzimmer, wenig Lehrer: In den nächsten fünf Jahren steigen die Schülerzahlen. © Julian Stratenschulte/dpa

Dresden/Kamenz. Sachsen rechnet bis zum Jahr 2026 an den allgemeinbildenden Schulen mit steigenden Schülerzahlen - und anschließend mit einem Rückgang. Das geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Schüler- und Absolventenprognose des Statistischen Landesamtes in Kamenz hervor.

An den öffentlichen und freien Schulen könnten dann bis zu sieben Prozent mehr Kinder und Jugendliche unterrichtet werden als heute. Im aktuellen Schuljahr gibt es rund 405.000 Schülerinnen und Schüler, 2025/26 könnten es dann zwischen 423.600 und 434.700 sein - abhängig von der jeweiligen Bevölkerungsentwicklung im Freistaat.

Die einzelnen Schularten werden die Höchstwerte in unterschiedlichen Schuljahren erreichen. Während bei Grundschulen die Zahl der Schüler bereits im laufenden Schuljahr auf dem Höchststand ist, soll dies bei Oberschulen, Gymnasien und Förderschulen erst im Schuljahr 2028/29 der Fall sein. In den berufsbildenden Schulen werden die höchsten Schülerzahlen im Schuljahr 2033/34 erwartet.

Ab dem Schuljahr 2025/26 allerdings rechnen die Statistiker mit einer Trendwende: Die Schülerzahlen dann deutlicher als bisher erwartet. Den Prognosen zufolge könnten im Schuljahr 2040/41 bis zu 13 Prozent weniger Mädchen und Jungen in den Klassenräumen sitzen als derzeit.

Nach der Prognose verläuft die Entwicklung allerdings von Region zu Region unterschiedlich. Während in den beiden sächsischen Großstädten Dresden und Leipzig auch in den nächsten beiden Jahrzehnten die Schülerzahlen steigen, sieht es in den Landkreisen anders aus: Im Kreis Leipzig nimmt die Zahl der Schülerinnen und Schüler voraussichtlich weiter zu, während sie in den anderen Landkreisen aufgrund sinkender Geburtenraten bis zum Schuljahr 2040/41 sinkt.

Im Vogtlandkreis fällt der Rückgang laut Prognose am stärksten aus. 2040/41 könnten es je nach Entwicklung zwischen 19 und 25 Prozent weniger Schüler an den allgemeinbildenden Schulen im Vergleich zum aktuellen Schuljahr sein.

Die Bildungsgewerkschaft GEW forderte die Politik auf, entsprechend auf die Prognosen zu reagieren. "Ein wesentlicher Treiber des heutigen Lehrkräftemangels ist, dass man sich in der Vergangenheit immer an der Unterkante der Prognose orientiert und damit deutlich zu wenig Lehrkräfte eingestellt hat", sagte der Landesvorsitzende Burkhard Naumann. "Wir hoffen, dass die Landespolitik aus diesen Fehlern gelernt hat." Es brauche ein neues Bildungspaket mit zusätzlichen Investitionen, in dem Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel gebündelt und deutlich ausgebaut werden müssen, so die GEW.

Das Statistische Landesamt des Freistaates Sachsen erstellt regelmäßig im Auftrag des Kultusministeriums Schüler- und Absolventenprognosen. Sie basiert auf der amtlichen Schulstatistik und der regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung für Sachsen - und ist Grundlage für die Lehrerbedarfsplanung. (dpa, SZ)