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Sachsens Lehrerverband fordert Entlastung der Lehrkräfte

In Sachsens Schulen fehlen Hunderte Lehrer. Die Umsetzung der Inklusion, das Aufholen pandemiebedingter Defizite und die Integration ukrainischer Schüler verschärft die Lage. Der Lehrerverband fordert nun Sofortmaßnahmen vom Land.

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Sachsens Lehrerverband hat aufgrund der angespannten Personalsituation in den Schulen Sofortmaßnahmen zur Entlastung der Lehrkräfte gefordert.
Sachsens Lehrerverband hat aufgrund der angespannten Personalsituation in den Schulen Sofortmaßnahmen zur Entlastung der Lehrkräfte gefordert. © dpa/Philipp von Ditfurth (Symbolfoto)

Angesicht einer dramatischen Entwicklung der Personalsituation hat der sächsische Lehrerverband (SLV) Sofortmaßnahmen zur Entlastung der Lehrkräfte gefordert. Die Landesregierung solle eine Strategie präsentieren, wie sie die personelle Unterdeckung beseitigen will, teilte der SLV am Samstag mit. Die Landesregierung habe als Arbeitgeber die Pflicht, ihre Arbeitnehmer vor weiteren Überlastungen zu schützen.

Nach Angaben des Verbands spitzt sich die Situation durch die Umsetzung der Inklusion, das Aufholen pandemiebedingter Wissensdefizite und die schulische Integration ukrainischer Kinder und Jugendlicher weiter zu. So habe das Kultusministerium im Mai per Erlass die Obergrenzen in den Vorbereitungsklassen von 23 auf 28 Schüler heraufgesetzt. Damit soll die große Anzahl der ukrainischen Kinder in die sächsischen Schulen integriert werden.

"Wir merken zunehmend, wie sich Resignation und Ausweglosigkeit bei den Betreffenden breit machen. Die Folge ist, dass immer mehr Lehrkräfte langzeitkrank und überlastet sind oder sich vorzeitig in den Ruhestand verabschieden", sagte Michael Jung, stellvertretender Vorsitzender des Sächsischen Lehrerverbandes. Es sei eine Frage der Zeit, bis das System endgültig zusammenbreche. (dpa)