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Bundestagsabgeordneter im Nationalpark

Linke-Politiker André Hahn schaut sich die Waldschäden an und zeigt Verständnis für kurzzeitig gesperrte Wege. Aber nicht für eine dauerhafte Schließung.

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Bundestagsabgeordneter André Hahn (rechts) und Nationalparkleiter Ulf Zimmermann im Wald in der Nähe des Zeughauses.
Bundestagsabgeordneter André Hahn (rechts) und Nationalparkleiter Ulf Zimmermann im Wald in der Nähe des Zeughauses. © privat

Die gesperrten Wege im Nationalpark Sächsische Schweiz beschäftigen offenbar immer mehr Politiker. Am Mittwoch hat sich André Hahn, Bundestagsabgeordneter der Linken, mit dem Leiter des Nationalparks Sächsische Schweiz, Ulf Zimmermann, getroffen.

Angesichts verschiedener Bürgeranfragen und Medienberichte habe er sich selbst ein Bild machen wollen. "Dabei musste ich feststellen, dass die Landschaft an manchen Stellen leider nicht mehr dem bislang gewohnten Bild entsprach und zahlreiche Bäume mikadoartig auf dem Waldboden lagen, weitere Baumumstürze absehbar und somit bestimmte Wege aktuell wirklich unpassierbar waren", sagt er. Von etwa 320 Kilometern Wald- und Wanderwegen im Nationalpark seien derzeit 30 Kilometer betroffen, also weniger als zehn Prozent.

Ende August werden weitere Wege beräumt

Auf Nachfrage habe ihm der Nationalparkleiter versichert, dass seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen alles unternehmen würden, die allermeisten Wege wieder zu beräumen und nutzbar zu machen. Er habe aber auch dafür Verständnis, dass für großflächige Eingriffe im Nationalpark nach Gesetz besondere Genehmigungen erforderlich, zudem Brutzeiten und schützenswerte Biotope zu beachten seien. Demnach könnten erst Ende August weitere Wege geräumt werden.

André Hahn gegenüber wiederholte der Nationalparkchef, was er unlängst auch in der AG Wege gesagt hatte: Das vorhandene Personal reiche nicht aus, um in allen Bereichen zeitnah tätig zu werden, zumal mancherorts auch keine schwere Technik zum Einsatz kommen könnte und Arbeitsschutzvorschriften eingehalten werden müssen.

"Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass angesichts des Ausmaßes der Schäden nicht überall und sofort Abhilfe geschaffen werden kann, um die Wanderwege und auch die Zugänge zu den Kletterfelsen zu beräumen und wieder zur Nutzung freizugeben", sagt er. Ihm gegenüber habe der Nationalpark-Chef versichert, dass er auch künftig eine touristische Nutzung unterstützen wird und es keinerlei Absicht gebe, die aktuelle Krise durch die Borkenkäferplage dafür zu benutzen, um die Zahl der Wander-und Waldwege im Nationalpark erheblich und dauerhaft zu reduzieren. Eben dies bezweifeln aber derzeit Landrat, Bürgermeister, Tourismusverband und Sächsischer Bergsteigerbund. (SZ)

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