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Nach neun Stunden Suche: Rettungshund findet vermissten Fünfjährigen in der Sächsischen Schweiz

Osterausflug mit Schrecken: Mit großem Aufwand wurde am Ostersonntag bei Rathen ein Kind gesucht. Erst am späten Abend kam die Entwarnung. Das war geschehen.

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Ein Rettungshund konnte am späten Abend den vermissten Fünfjährigen in der Sächsischen Schweiz aufspüren.
Ein Rettungshund konnte am späten Abend den vermissten Fünfjährigen in der Sächsischen Schweiz aufspüren. © Marko Förster

Stunden der Ungewissheit bestimmten den Ostersonntag für eine Familie, zahlreiche Helfer und viele, die mit bangten. Beim Familienausflug in der Sächsischen Schweiz war plötzlich ein kleiner Junge verschwunden.

Die Familie aus Dresden war gegen Mittag mit zwei Kindern auf dem Knotenweg zum Amselsee oberhalb des bekannten Kurortes Rathen unterwegs. "Der Fünfjährige ist mit seinem roten Laufrad vorausgeeilt und verschwand an einer Spitzkehre aus dem Sichtfeld der Eltern", sagte ein Polizeisprecher. "Als die Eltern dort ankamen, war er weg." Knapp eine halbe Stunde hätten Vater und Mutter selbst gesucht, dann ihren Sohn vermisst gemeldet. Es begann eine Zeit, die vor allem für die Eltern zur Zerreißprobe und zum Wettlauf wurde.

Das volle Such-Programm

Alle verfügbaren Polizisten, Rettungskräfte von Bergwacht und Nationalpark-Ranger - auch mit Rettungshunden - durchstreiften das Gelände. Nachdem die Suche der Polizei per Hubschrauber, Wärmebildkamera, Fährtenhund, Streife und Wasserschutzpolizei (Elberadweg in Richtung Wehlen) erfolglos blieb, wurden zum Abend die Rettungshundestaffeln und die Bergwacht hinzugezogen. Insgesamt 18 Hunde mit rund 45 Personen waren in Teams unterwegs.

Es wurde das volle Programm gefahren, sagte die Polizei. Die Wasserschutzpolizei war hinzugezogen worden, um auf der Elbe ausgangs des Tals zu patrouillieren, "falls der Junge runter radelt". Beamte und Rettungskräfte durchstreiften das unwegsame, felsige Gelände entlang des beliebten Wanderweges. Um die Einsatzfähigkeit der Dienstmannschaften der Bergwachthütten zu wahren, wurden die Mitglieder der Alarmgruppen Pirna und Bad Schandau aktiviert.

Fieberhafte Suche erschwert

Rasch wurde die Suche auch über die sozialen Medien bekannt und mehrfach das Foto des Jungen geteilt. Bei Einbruch der Dunkelheit wurde die Suche in dem waldigen und felsigen Gebiet noch einmal verstärkt. Die Ungewissheit quälte vor allem die Eltern mit jeder Minute stärker.

Die fieberhafte Suche wurde durch die vielen Wanderer, Spaziergänger und Ausflügler erschwert. Der Amselsee und die Tour von Rathen dorthin gehören zu den beliebten Wander- und Ausflugszielen im Elbsandsteingebirge unweit von Dresden. "Und bei dem schönen Wetter und Feiertag waren Massen von Menschen unterwegs", sagte der Polizeisprecher. Da könne ein so kleiner Junge schnell übersehen werden.

Leicht unterkühlt und mit ein paar Kratzern gefunden

Kurz nach 22 Uhr dann die erlösende Nachricht. Der Fünfjährige wurde nach rund neunstündiger Suche wiedergefunden. Einer der ausgebildetem Rettungshunde fand den Jungen im Wald, leicht unterkühlt und mit Kratzern. "Er befand sich etwa 500 Meter von der Stelle entfernt im Wald, wo er zuletzt gesehen wurde", sagte ein Sprecher der Dresdner Polizeidirektion am Ostermontag. Wo das Kind währenddessen war und was es gemacht hat, blieb offen. "Wir sind alle froh, dass die Sache glücklich ausgegangen ist", sagte der Polizeisprecher. Nach der Untersuchung im Rettungswagen konnte das Kind gegen 23 Uhr an der Einsatzzentrale am Hocksteinparkplatz den glücklichen Eltern übergeben werden. (df, mf, dpa)