Nur der Aufmerksamkeit eines Besuchers aus Potsdam und dem schnellen Eingreifen der Feuerwehr ist es zu verdanken, dass sich das jüngst entdeckte Feuer im Nationalpark Sächsische Schweiz nicht zu einem größeren Waldbrand ausweiten konnte. Das stellt die Nationalparkverwaltung im Nachgang klar.

Der Urlauber, in seiner Heimat selbst als Feuerwehrmann aktiv, befand sich demnach am Abend des Ostermontags gerade auf dem Rückweg vom Lilienstein, als er in einem Waldstück Rauch aufsteigen sah. Er wählte sofort die 112.

Mitten im Wald an der Liliensteinstraße hatten Unbekannte ein illegales Lagerfeuer entzündet. Zu diesem Zeitpunkt herrschte Waldbrandgefahrenstufe 3, im trockenen Laub und Humusboden hätten sich die Flammen schnell ausbreiten können. Als die Feuerwehren aus dem nahen Waltersdorf, aus Porschdorf und Bad Schandau anrückten, brannte das Feuer unbeaufsichtigt. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung.

Feuer im Wald ist generell verboten

Die Nationalparkverwaltung zeigt sich bestürzt. "Menschen, die auf trockenem Laub mitten im Wald ein Lagerfeuer entzünden, sind sich der Folgen anscheinend nicht bewusst", sagt Christian Starke, der stellvertretende Leiter des Nationalparks. Er weist darauf hin, dass das Feuermachen generell in allen Wäldern verboten ist. Vor dem traditionell besucherstarken Osterwochenende hatte der Nationalpark im Internet, über die Medien und mit einem eigens produzierten Video auf das Feuerverbot und die Waldbrandgefahr hingewiesen.

Unterdessen haben Nationalpark-Ranger in dem Waldstück nahe dem Lilienstein weitere illegale Feuerstellen entdeckt. Das Gebiet soll nun künftig stärker kontrolliert werden. Die Nationalparkwacht werde auch die Polizei bei ihren Ermittlungen unterstützen. Die Anzahl der Mitarbeiter war zuletzt aufgestockt worden. (SZ)